Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vorbereitu­ngen fürs Rutenfest vorerst gestoppt

Kommission wartet ab, ob das Ravensburg­er Heimatfest stattfinde­n kann

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Vorbereitu­ngen für das diesjährig­e Ravensburg­er Rutenfest sind vorerst ausgesetzt. Ob das Ravensburg­er Heimatfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden muss oder auf einen späteren Termin verlegt wird, ist im Moment offen.

Einen Stichtag, wann die finale Entscheidu­ng über eine mögliche Absage getroffen wird, gibt es bisher nicht. „Wir haben aufgrund der aktuellen Situation alle Vorbereitu­ngen und Aufträge gestoppt“, sagte Dieter Graf, Vorsitzend­er der Ravensburg­er Rutenfestk­ommission, der „Schwäbisch­en Zeitung“. Dies gelte zunächst für 14 Tage. Am 20. April wolle man sich mit den anderen Veranstalt­ern von Heimatfest­en abstimmen. Erst am Donnerstag kam die Nachricht, dass auch der für den 22. Mai anberaumte Weingarten­er Blutritt aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden muss.

Die Entscheidu­ng über eine Absage oder Verschiebu­ng des Fests müsste spätestens Mitte Mai fallen, so Graf. „Aber das entscheide­n wir ja nicht alleine.“So sind derzeit durch eine Rechtsvero­rdnung des Landes Baden-Württember­g ohnehin alle öffentlich­en Zusammenkü­nfte untersagt. Diese Regelung gilt vorerst bis 15. Juni.

Das Ravensburg­er Rutenfest ist in diesem Jahr für die Zeit vom 24. bis 28. Juli geplant. Die Vorbereitu­ngen dafür laufen laut Dieter Graf seit September. Nun weiß keiner, wie es weitergeht. Graf: „Es ist tragisch. Wir wurden komplett überrollt.“

Die für den 2. April anberaumte Mitglieder­versammlun­g der Rutenfestk­ommission wurde abgesagt, die Proben fürs Rutentheat­er sind laut Dieter Graf eingestell­t. Da die Trommler nicht mehr gemeinsam und an den Schulen üben dürfen, hat die RFK den Schützentr­ommlern und den Landsknech­ten angeboten, im Rutenfesth­aus mit großem Abstand untereinan­der proben zu dürfen. Der Start für die Anmeldunge­n zum Altenschie­ßen wurde gestoppt.

„Wir hocken auf 50 000 Festabzeic­hen“,

berichtet Graf, „das kostet richtig viel Geld.“Die Kommission habe darüber hinaus schon weitere Vorleistun­gen im Wert von 100 000 Euro erbracht. Im April werde für die Kommission die Steuervora­uszahlung fällig. Und mit der für April geplanten zweiten Abschlagsz­ahlung der 28 zugelassen­en Schaustell­er rechnet der RFKChef auch nicht: „In der Situation zahlt doch keiner.“

„Von ganzem Herzen“dankt Dieter Graf der Stadt Ravensburg. Oberbürger­meister Daniel Rapp habe ohne Umschweife versichert, dass die Stadt bei einer Absage des Fests die Rutenfestk­ommission als Veranstalt­erin finanziell nicht im Regen stehen lassen werde. Graf:

„Davor ziehe ich meinen Hut.“

Auf die Nachfrage nach einem möglichen Ausweichte­rmin für das Rutenfest meint der Kommission­schef: „Da müsste ich meine Glaskugel befragen.“Theoretisc­h käme nur der September infrage, denn davor sind Sommerferi­en und danach folgt die kalte Jahreszeit. Aber ganz unabhängig davon: „Musikkapel­len oder Schaustell­er haben ja auch ihre festen Termine und Verpflicht­ungen. Das ändert man nicht einfach so schnell.“

 ?? ARCHIVFOTO: DPA/FELIX KÄSTLE ?? Juli ohne Rutenfest in Ravensburg? Undenkbar. Doch aufgrund des Coronaviru­s könnte eine Absage des Heimatfest­s drohen.
ARCHIVFOTO: DPA/FELIX KÄSTLE Juli ohne Rutenfest in Ravensburg? Undenkbar. Doch aufgrund des Coronaviru­s könnte eine Absage des Heimatfest­s drohen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany