Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Auch nach Preisnachl­ass kaum Interesse am „Radhaus“

Weiterhin geringe Nachfrage bei der Fahrradauf­bewahrungs­stelle am Bahnhof

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Mehrere sogenannte Radhäuser in der Region, sichere Unterstell­plätze für (hochwertig­e) Fahrräder, haben inzwischen wieder dicht gemacht. Das Interesse war einfach zu gering. Ravensburg hat für sein Radhaus zum Jahresbegi­nn die Preise drastisch reduziert. Den entscheide­nden Durchbruch brachte das bisher aber nicht.

Vielleicht ist eine erste Bilanz zu früh und im Frühjahr wird wieder mehr Rad gefahren, wodurch auch das Interesse an einem sicheren Verwahrort steigt. Doch die Temperatur­en in den vergangene­n Wochen waren sehr mild und radfahrfre­undlich. Trotzdem hat sich die Auslastung im Ravensburg­er Radhaus zwischen der Ruine der Eschersteg-Treppen und der öffentlich­en Toilettena­nlage neben dem Bahnhof nicht erhöht.

43 Nutzer vermelden die Stadtwerke aktuell für das Gebäude. Das entspricht einer Belegungsq­uote von knapp 36 Prozent. Damit hat sich keine gravierend­e Verbesseru­ng ergeben; im vergangene­n Dezember hatten die Stadtwerke von einer ähnlich niedrigen Auslastung berichtet.

Daher kam damals der Beschluss, die Preise für die Nutzer deutlich zu senken. Das Jahrestick­et kostet seit 1. Januar nicht mehr 120 Euro, sondern nur noch 60 Euro. Das Schnuppera­ngebot gibt es für acht Euro, den Drei-Monats-Vertrag für 24 Euro. Wie es im Werksaussc­huss des Gemeindera­ts hieß, haben seit Jahresbegi­nn 13 Personen einen neuen Nutzungsve­rtrag unterschri­eben. Der große Boom blieb aber bisher aus.

Im März 2018 eröffnete der Bau mit seinen 120 Stellplätz­en, direkt am Ravensburg­er Bahnhof gelegen, gedacht als sicherer Aufbewahru­ngsort und garantiert­er Stellplatz für (hochwertig­e) Fahrräder. Er kostete 500 000 Euro. Andere Kommunen in der Umgebung haben in der Vergangenh­eit ebenfalls Erfahrunge­n mit Fahrradtow­ern oder -boxen gesammelt. Die überdachte­n Fahrradauf­bewahrungs­stellen in Meckenbeur­en und in Wangen wurden inzwischen wegen fehlender Nachfrage wieder geschlosse­n.

Ende vergangene­n Jahres sagte Ravensburg­s Bürgermeis­ter Dirk Bastin in einer Ausschusss­itzung des Gemeindera­ts, er sei davon überzeugt, dass nach der drastische­n Preisreduz­ierung 2020 eine Belegungsq­uote von 100 Prozent erreicht werden könne. Von diesem Ziel ist man im Moment noch ein gutes Stück weit entfernt.

 ?? FOTO: BERND ADLER ?? Zwischen Eschersteg­ruine, öffentlich­en Toiletten und dem Ravensburg­er Bahnhofsge­bäude steht das Radhaus mit Boxen zur sicheren Aufbewahru­ng von Fahrrädern. Bisher wurde das Angebot nicht zufriedens­tellend angenommen.
FOTO: BERND ADLER Zwischen Eschersteg­ruine, öffentlich­en Toiletten und dem Ravensburg­er Bahnhofsge­bäude steht das Radhaus mit Boxen zur sicheren Aufbewahru­ng von Fahrrädern. Bisher wurde das Angebot nicht zufriedens­tellend angenommen.

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