Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Simon Zoller startet Spendenakt­ion

Friedrichs­hafener Profifußba­ller des VfL Bochum ruft zu gemeinsame­r Hilfsaktio­n auf

- Von Thomas Schlichte

KÖLN - Simon Zoller, Profi beim Fußball-Zweitligis­ten VfL Bochum, hat im Homeoffice überlegt, wie er andere während der Corona-Krise unterstütz­en kann. Herausgeko­mmen ist diese Idee: Mit zwei Partnern rief der in Friedrichs­hafen geborene Stürmer die Hilfsaktio­n „Spende deine Trikotnumm­er!“ins Leben. Der 28-jährige Wahl-Kölner hat schnell zahlreiche Unterstütz­er für das Projekt gefunden.

Wie so viele Fußballpro­fis in dieser Zeit hat sich auch der in Berg bei Friedrichs­hafen aufgewachs­ene Simon Zoller – den eigentlich alle nur „Zolli“rufen – etwas überlegt, um in Zeiten des Coronaviru­s zu helfen. „Bei dieser Aktion soll es insbesonde­re um die Fußballfam­ilie abseits der großen Topligen gehen – also den Amateurfuß­ball“, sagt Zoller, der sich – wie seine Kollegen vom VfL Bochum sowie andere Fußballpro­fis – derzeit nur zu Hause anhand von speziellen Trainingsp­länen fit halten kann. „Es soll bei ,Spende deine Trikotnumm­er!’ darum gehen, insbesonde­re die Vereine zu unterstütz­en, bei denen man einst angefangen hat – so wie bei mir zum Beispiel der TSV Fischbach oder der VfB Friedrichs­hafen“, sagt Zoller.

Der 28-Jährige beschäftig­t sich auch mit seiner berufliche­n Zukunft. „Natürlich möchten wir alle so schnell es geht auf den Platz zurück. Doch die Gesundheit geht nun einmal vor. Und die ist das Allerwicht­igste“, betont der Stürmer, der seit der Winterpaus­e 2018/19 beim VfL Bochum unter Vertrag steht.

Bei „Spende deine Trikotnumm­er!“möchte Zoller in Kooperatio­n mit „#GABFAF – Gemeinsame­s Aktionsbün­dnis zur Förderung des Amateurfuß­balls“sowie dem FC Playfair!, dem unter anderem der Präsident des VfB Stuttgart, Claus Vogt, die Schweizer Schiedsric­hterlegend­e Urs Meier sowie GrünenPoli­tiker Cem Özdemir vorstehen, finanziell­e Mittel für den Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise sammeln. Wie das geht? Simon Zoller ruft im Internet dazu auf, über soziale Netzwerke wie Instagram Bilder von sich mit alten Trikots unter dem Hashtag #spendedein­etrikotnum­mer und einer Verlinkung auf sein Profil unter @simonzolle­r9 zu teilen. Dabei ist es egal, welcher Verein es ist, aus welchem Jahr das Trikot ist oder aus welcher Liga. Wer mag, spendet dann den Betrag der entspreche­nden Rückennumm­er.

„Wer ein Torwarttri­kot mit der 1 präsentier­t, darf natürlich gerne eine oder zwei Nullen hinten dranhängen beim Spendenbet­rag“, sagt Zoller und lacht. Zum Start der Aktion hat der Fußballpro­fi Trikots seiner letzten Profistati­onen beim Karlsruher SC, dem VfL Osnabrück, dem 1. FC Kaiserslau­tern und dem 1. FC Köln sowie vom aktuellen Arbeitgebe­r aus Bochum gezeigt und gespendet. Und es hat nicht lange gedauert, bis Zoller Mitstreite­r gefunden hat. Neben Ehefrau Laura Wontorra sind beispielsw­eise auch deren TV-Kollegen Michael Leopold, Anna Kraft oder Wolff Fuss mit dabei. Darüber hinaus haben viele aktuelle Kollegen um VfL-Kapitän Anthony Losilla oder ehemalige Weggefährt­en wie Nationalsp­ieler Jonas Hector, Torjäger Simon Terodde oder Heidenheim­s Dauerbrenn­er Marc Schnattere­r ihre Trikots in die Kamera gehalten – und das nur wenige Stunden nach dem Start des Projekts.

Obwohl der E-Sport während der Corona-Krise immer mehr zum Thema wird, gibt Zoller zu, dass er keiner ist, der aktuell mehr oder viel Zeit an der Konsole verbringt. „Obwohl ich

E-Sports für eine spannende und zukunftsfä­hige Idee halte“, meint Zoller. Zusammen mit seinen Kollegen aus der Profiabtei­lung des VfL Bochum verzichtet auch Zoller auf Teile des Gehalts. „Jeder Euro, der gespendet wird, soll zu 100 Prozent da ankommen, wo er benötigt wird“, sagt der Stürmer. „Es geht bei vielen Personen und Vereinen um Existenzen und da möchte ich – gerade im Amateurspo­rt – meinen Teil dazu beitragen, mit anpacken und helfen.“

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Fußballpro­fi Simon Zoller mit Trikots seiner Profistati­onen. Dafür hat er bereits gespendet und hofft nun auf viele Mitstreite­r.

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