Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zyklon „Harold“wütet – Vanuatu fürchtet das Virus

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CANBERRA (dpa) - Ein schwerer Wirbelstur­m hat den pazifische­n Inselstaat Vanuatu heimgesuch­t. Mit einer Windgeschw­indigkeit von bis zu 235 Kilometern pro Stunde sei der Zyklon „Harold“in der Nacht zum Montag auf der Insel Santo auf Land getroffen, teilte der Wetterdien­st mit. Von dort bewegte er sich langsam südöstlich in Richtung der Hauptstadt Port Vila weiter. Inselbewoh­ner posteten Fotos, die Überschwem­mungen und beschädigt­e Gebäude zeigten. Zu Toten oder Verletzten gab es zunächst keine Angaben.

Vanuatu ist ein Archipel aus 83 Inseln mit rund 300 000 Einwohnern und liegt etwa 2000 Kilometer nordöstlic­h der Ostküste Australien­s. Wegen der Corona-Pandemie erklärte die Regierung am 25. März den Notstand, bisher gibt es aber noch keinen bestätigte­n Covid-19-Fall. Vanuatu zählt damit zu den wenigen Ländern weltweit, die noch ohne Infektione­n sind. Um sich vor dem Virus zu schützen, hat Vanuatu seine Grenzen de facto geschlosse­n.

In der Nacht auf Montag lockerte der Zivilschut­z die Ausgangsbe­schränkung­en, damit die Menschen die Notunterkü­nfte erreichen konnten. „Bisher lag unser Schwerpunk­t eher auf Covid-19, doch nun hat er sich auf die Vorbereitu­ng auf den Zyklon verlagert", sagte die Katastroph­enkoordina­torin des Roten Kreuzes in Vanuatu, Augustine Garae. In einigen Gemeinden seien die Bewohner nur unzureiche­nd vorbereite­t, warnte sie. Sollten die Zerstörung­en durch „Harold“ähnliche internatio­nale Hilfseinsä­tze nötig machen wie bei Zyklon „Pam“im Jahr 2015, sei die Gefahr groß, dass das Coronaviru­s eingeschle­ppt werde.

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