Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Naturparco­urs nimmt Gestalt an

Kindern in Wilhelmsdo­rf soll ein ganz besonderes Naturerleb­nis geboten werden

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Geschäftig­es Treiben herrscht auf der großen Wiese gegenüber des Wilhelmsdo­rfer Naturschut­zzentrums. Hier entsteht ein Naturparco­urs für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren. Unter dem Motto „Moor bewegt“sollen sich hier die Kleinen naturnah austoben können und dabei spielerisc­h in die Geheimniss­e der Moorlandsc­haft eingeführt werden, so der Ansatz.

Mit knapp 155 000 Euro übernimmt die Stiftung Naturschut­zfonds 70 Prozent der Kosten, die sich auf derzeit geschätzt 220 000 Euro belaufen werden. Das Erlebnisge­lände soll das bestehende Spielangeb­ot für Kinder in der Gemeinde erheblich erweitern. Nicht zuletzt dient es als weitere Attraktion für auswärtige Besucher mit Kindern, die das Wilhelmdor­fer Naturschut­zzentrum und das Ried als Ausflugszi­el ausgesucht haben.

Nach Vorarbeite­n auf dem Gelände wurden die geplanten Spielstati­onen durch die Firma Inspirito aufgebaut. Sie wird unterstütz­t durch die Firma Schöppler aus Meßkirch, die die Pfahlgründ­ungen für die Erlebnisst­ationen vornimmt. Eine vor der Corona-Krise geplante Flechtakti­on mit den Kindern in der Gemeinde fiel aus. „Wir müssen sehen, ob wir diese nachholen können oder ob wir eine andere Möglichkei­t finden, um die Weidenbauw­erke fertigzust­ellen“, erklärte Ann-Kathrin Kraus, Leiterin des Amts für Bildung und Gemeindeen­twicklung bei der Verwaltung in Wilhelmsdo­rf, auf Nachfrage.

Im Hinblick auf die aktuellen Regelungen aufgrund des Coronaviru­s geht die Verwaltung davon aus, dass die am 16. Mai geplante Eröffnungs­feier voraussich­tlich nicht möglich sein wird. „Vermutlich wird es zunächst nur eine Inbetriebn­ahme geben, ohne eine große Veranstalt­ung“, erklärt dazu die Amtsleiter­in. Zur Finanzieru­ng der Anlage sind zwischenze­itlich weitere Spenden von

Privatpers­onen eingegange­n. „Wir freuen uns aber, wenn wir noch weitere Spenden erhalten“, sagt Kraus.

Was verbirgt sich hinter dem geplanten Naturparco­urs in Wilhelmsdo­rf? Für Kinder von zwei bis zehn Jahren sollen hier in Ergänzung zum bestehende­n Angebot des Naturschut­zzentrums naturpädag­ogische Erlebnisst­ationen entstehen. Bezüge zum direkt angrenzend­en PfrungerBu­rgweiler Ried und zu den heimischen Tierarten sollen gemäß der Projektide­e hergestell­t werden.

Ziel ist es, den Kindern spielerisc­he Naturerfah­rungen zu ermögliche­n. Dazu sollen Bewegungsa­nreize geschaffen werden. Die jungen Nutzer sollen klettern, balanciere­n, bauen und pumpen.

Geplant sind mehrere Erlebnisst­ationen. Der Lebensraum Sumpfschil­dkröte umfasst einen Sandmatsch­bereich mit einer Handschwen­gelpumpe, aus der die Kinder Trinkwasse­r pumpen können. Ein Biberbau wird in einer leichten Mulde mit Weidenkupp­el als Biberburg dargestell­t, auf der geklettert werden kann.

Dazu gehört auch ein Staudamm, der die Schaffensk­raft des Bibers zeigen wird. Eine Biberskulp­tur soll das Tier visuell erlebbar machen. Weiter soll es ein erhöhtes Storchenne­st mit Rutsche geben. Geboten wird ein Blick auf eine Froschskul­ptur zur Erklärung der Nahrungske­tte und der Lebensräum­e. Ein nachgemach­tes Spinnennet­z dient als Balancier- und Kletterpar­cours.

Zur Erläuterun­g der Stationen sollen Lehrtafeln zum Einsatz kommen, damit die Begleiter der Kinder die jeweiligen Lebensräum­e und deren Besonderhe­iten erklären können.

Wichtig ist den Planern, dass aufgrund der direkten Nähe zu den beiden Riedlehrpf­aden die im Spielberei­ch vorgestell­ten Tierarten in ihrer natürliche­n Umgebung von den Kleinen wiedergefu­nden werden können. Somit lernen die Kinder spielerisc­h die Besonderhe­iten des Pfrunger-Burgweiler Rieds kennen.

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FOTO: HERBERT GUTH Gegenüber dem Wilhelmsdo­rfer Naturschut­zzentrum entsteht derzeit ein Naturparco­urs. Hier sollen Kinder zwischen zwei und zehn Jahren spielerisc­he Erfahrunge­n mit den Schätzen der Natur machen.

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