Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Rutenfest ist noch nicht offiziell abgesagt
Wann die Rutenfestkomission eine Entscheidung treffen will
RAVENSBURG (bua) - Entgegen anderslautender Aussagen ist das Ravensburger Rutenfest 2020 bisher weder offiziell abgesagt noch auf einen späteren Termin verschoben. Das bestätigte der Vorsitzende der Rutenfestkommission (RFK), Dieter Graf, der „Schwäbischen Zeitung“.
Wegen der Corona-Krise hagelt es in diesen Tagen im ganzen Land Absagen von Großveranstaltungen. Das betrifft auch viele der beliebten Volks- und Heimatfeste, die in den kommenden Wochen und Monaten stattfinden sollten. So wurden unter anderem bereits der Ulmer Schwörmontag mit dem traditionellen Nabada, das Biberacher Schützenfest, die Kinderfeste in Laupheim und Wangen sowie das Seehasenfest Friedrichshafen abgesagt. Bayern will in den kommenden zwei Wochen entscheiden, ob auch das Münchener Oktoberfest in diesem Jahr ausfällt.
Hintergrund ist der Beschluss von Bund und Ländern, „voraussichtlich
mindestens bis zum 31. August 2020“alle Großveranstaltungen abzusagen. Bleibt es bei diesem Zeitrahmen, so wäre auch das Ravensburger Rutenfest (Termin: 24. bis 28. Juli 2020) betroffen.
Die Ravensburger Stadtverwaltung hatte vergangene Woche gegenüber der Presse gesagt, dass sie sich in diesem Jahr aufgrund der CoronKrise kein Rutenfest, wie es die Menschen kennen, vorstellen könne. Offiziell abgesagt ist das Heimatfest damit aber noch nicht. Denn: Veranstalterin des Rutenfests ist nicht die Stadt, sondern die Ravensburger Rutenfestkommission (RFK). In der „Vereinbarung zwischen der Stadt Ravensburg und des Rutenfestkommission Ravensburg e.V.“vom 1. April 2003 heißt es: „Die Rutenfestkommission veranstaltet in eigenem Namen und auf eigene Rechnung das Rutenfest. Sie übernimmt dabei insbesondere die Leitung und Koordination sämtlicher Rutenfestveranstaltungen.“
Nach Aussage von RFK-Chef Dieter Graf wird sich der Vorstand der Kommission am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Dass hier bereits eine Entscheidung fällt, ist eher unwahrscheinlich. Graf: „Die endgültige Entscheidung wird vermutlich erst im Mai bekannt gegeben.“
Offen ist daher auch, ob außer einer Absage eine Verschiebung des Fests infrage kommt oder eine verkleinerte Ausführung im Herbst. Eine komplette Absage wäre für die Rutenfestkommission ein finanzielles Desaster. Allerdings hat die Ravensburger Stadtspitze der RFK bereits versichert, sie in solch einem Fall nicht mit ihren Kosten im Regen stehen zu lassen.