Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Berger senden ihr Heimatlied in die Welt
Bürger des Orts treffen sich auf Initiative des Musikvereins im Netz und musizieren gemeinsam
BERG - Lady Gaga tut es, Elton John tut es, Mick Jagger tut es und auch Andrea Bocelli. Und jetzt haben es auch Mitglieder des Musikvereins Berg getan und aus ihren Wohnungen oder Gärten einen musikalischen Ostergruß an all jene Menschen gesandt, die in diesen vom Coronavirus diktierten Zeiten auf öffentliche Feste und Feiern verzichten müssen: Seit zwei Tagen ist ihr Heimatlied online.
„Ich vermisse unsere gemeinsamen Treffen zur Probe oder zum Auftritt“, bekannte Dirigent Markus Frankenhauser, nachdem die ersten Kontakteinschränkungen da waren. Ein Kirchenkonzert musste bereits ausfallen. Dabei liege es doch „im Wesen der Musik, Freude zu machen“, zitierte Frankenhauser Aristoteles. Um seinen Musikern „in dieser Zeit nun wöchentlich eine kleine Freude zu machen“, schickt er ihnen regelmäßig bekannte oder neue Musikstücke zum Anhören (oder Mitspielen).
Eine Übung, die offensichtlich ankam und zu Überlegungen führte, wie man Langeweile und Tristesse in der kontaktarmen Zeit mit Musik begegnet werden könnte. Und so wurde schließlich die Idee des Vorsitzenden Reinhold Köberle umgesetzt: „Der Corona-Krise zum Trotz sich für einer Musikprobe und Singstunde zu treffen und dabei gleich ein musikalisches Familienfest feiern – alles virtuell.“Zusammenführen sollte sie das Berger Heimatlied, für das der Musikverein bei Bedarf Noten und Texte verschickte.
„Über 40 Teams haben sich an der musikalischen Osteraktion beteiligt“, freut sich Köberle über die vielen Mails und Videodateien: Musikanten, Profimusiker, Familien und Chorsänger haben mitgemacht. Am Ostermontag war Einsendeschluss, in den vergangenen Tagen erfolgte die Auf- und Nachbearbeitung. Der Musikverein darf sich freuen, mit seiner Aktion einmal mehr einen guten Klang in seine Heimatgemeinde gebracht zu haben.