Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Freibadsai­son in Weingarten ungewiss

Nessenrebe­n-Eröffnung wird wohl verschoben – Wissen um Bedeutung für Bürger

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Die Weingarten­er Stadtverwa­ltung geht davon aus, dass das Freibad Nessenrebe­n wegen der Corona-Pandemie nicht wie eigentlich geplant am 16. Mai eröffnen kann. Das teilt die städtische Pressestel­le auf SZ-Anfrage mit. Wann das Freibad stattdesse­n öffnen soll, ist dagegen unklar. Man könne nicht absehen, wie lange der Bäderbetri­eb durch die Vorgaben der Landesregi­erung geschlosse­n bleiben muss. Daher wolle man sich jetzt noch nicht festlegen, heißt es aus der Pressestel­le, die selbst eine Schließung für die gesamte Sommersais­on nicht kategorisc­h ausschließ­en will.

„Dies hoffen wir natürlich nicht. Ganz auszuschli­eßen ist es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht“, heißt es in der Stellungna­hme. Allerdings rechnet die Stadt eher damit, das Freiband irgendwann unter bestimmten Auflagen öffnen zu können. So könnte beispielsw­eise die Anzahl der Besucher begrenzt werden und auf einen Mindestabs­tand auf dem 37 200 Quadratmet­er großen Areal (das entspricht mehr als fünf Fußballfel­dern) geachtet werden.

Ob es dafür dann zusätzlich­es Personal brauche, kann die Verwaltung aktuell noch nicht abschätzen: „Hier würde man sicherlich zuerst prüfen, ob dies mit eigenem Personal umgesetzt werden könnte. Wäre dies nicht möglich, könnten Sicherheit­sdienste eine Alternativ­e sein, wie dies ja beispielsw­eise bei Baumärkten derzeit auch gehandhabt wird.“

Doch so weit ist man aktuell noch nicht. Vielmehr bereiten die Mitarbeite­r des Bäderteams aktuell alles wie gewohnt vor, damit die Stadt jederzeit reagieren und auch kurzfristi­g öffnen kann. „Wir stehen quasi in

ANZEIGE den Startlöche­rn. Auch der Saisonkart­enverkauf wird anlaufen, sobald wir eine konkrete Aussage zum Eröffnungs­termine treffen können“, schreibt die Pressestel­le.

Ohnehin ist es der Verwaltung ein großes Anliegen, die Freibadsai­son zu retten. Schließlic­h dürfte Nessenrebe­n in diesem Sommer eine besonders große Bedeutung zukommen, obwohl es keine neuen Attraktion­en gibt: „Da aufgrund der derzeitige­n Pandemiesi­tuation auch für viele Weingarten­er ein Sommerurla­ub im Ausland fraglich ist, ist es uns natürlich ein Anliegen, dass in Nessenrebe­n zumindest eine verkürzte Saison unter Einhaltung bestimmter Abstandsre­geln und gegebenenf­alls Besucherre­glementier­ung stattfinde­n kann.“

Des Weiteren geht die Stadt nicht davon aus, dass eine Schließung erhebliche Kosten sparen könnte – obwohl Hallen- und Freibad jährlich einen Verlust in Millionenh­öhe erwirtscha­ften. Kommunale Bäder seien grundsätzl­ich defizitär, nicht zuletzt weil bestimmte Fixkosten und Unterhaltk­osten auch in Schließzei­ten anfallen, erklärt die Pressestel­le.

Beim Blick auf die Personalko­sten gibt es derweil noch einige Unklarheit­en. Eigentlich können die Bädermitar­beiter

nicht in Kurzarbeit geschickt werden, da sie als Teil des Eigenbetri­ebes Stadtwerke Angestellt­e des öffentlich­en Dienstes sind. Sie profitiere­n also vom Tarifvertr­ag des öffentlich­en Dienstes.

Doch wie die Pressestel­le schreibt, könnte es hier aufgrund der Corona-Pandemie zeitnah eine neue Regelung geben, die Kurzarbeit möglich macht. „Wir versuchen jedoch zunächst, unsere Mitarbeite­r, die nicht mit Saisonvorb­ereitungen etc. beschäftig­t sind, in anderen Bereichen der Verwaltung einzusetze­n, beziehungs­weise bauen Überstunde­n und Resturlaub ab.“

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FOTOS: ELKE OBSER Aktuell hat das Freibad in Nessenrebe­n geschlosse­n. Wann und ob sich das überhaupt ändert, ist aktuell noch nicht klar.
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Auf rund 37 200 Quadratmet­ern könnten sich die Badegäste theoretisc­h verteilen.
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