Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Freibadsaison in Weingarten ungewiss
Nessenreben-Eröffnung wird wohl verschoben – Wissen um Bedeutung für Bürger
WEINGARTEN - Die Weingartener Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Freibad Nessenreben wegen der Corona-Pandemie nicht wie eigentlich geplant am 16. Mai eröffnen kann. Das teilt die städtische Pressestelle auf SZ-Anfrage mit. Wann das Freibad stattdessen öffnen soll, ist dagegen unklar. Man könne nicht absehen, wie lange der Bäderbetrieb durch die Vorgaben der Landesregierung geschlossen bleiben muss. Daher wolle man sich jetzt noch nicht festlegen, heißt es aus der Pressestelle, die selbst eine Schließung für die gesamte Sommersaison nicht kategorisch ausschließen will.
„Dies hoffen wir natürlich nicht. Ganz auszuschließen ist es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht“, heißt es in der Stellungnahme. Allerdings rechnet die Stadt eher damit, das Freiband irgendwann unter bestimmten Auflagen öffnen zu können. So könnte beispielsweise die Anzahl der Besucher begrenzt werden und auf einen Mindestabstand auf dem 37 200 Quadratmeter großen Areal (das entspricht mehr als fünf Fußballfeldern) geachtet werden.
Ob es dafür dann zusätzliches Personal brauche, kann die Verwaltung aktuell noch nicht abschätzen: „Hier würde man sicherlich zuerst prüfen, ob dies mit eigenem Personal umgesetzt werden könnte. Wäre dies nicht möglich, könnten Sicherheitsdienste eine Alternative sein, wie dies ja beispielsweise bei Baumärkten derzeit auch gehandhabt wird.“
Doch so weit ist man aktuell noch nicht. Vielmehr bereiten die Mitarbeiter des Bäderteams aktuell alles wie gewohnt vor, damit die Stadt jederzeit reagieren und auch kurzfristig öffnen kann. „Wir stehen quasi in
ANZEIGE den Startlöchern. Auch der Saisonkartenverkauf wird anlaufen, sobald wir eine konkrete Aussage zum Eröffnungstermine treffen können“, schreibt die Pressestelle.
Ohnehin ist es der Verwaltung ein großes Anliegen, die Freibadsaison zu retten. Schließlich dürfte Nessenreben in diesem Sommer eine besonders große Bedeutung zukommen, obwohl es keine neuen Attraktionen gibt: „Da aufgrund der derzeitigen Pandemiesituation auch für viele Weingartener ein Sommerurlaub im Ausland fraglich ist, ist es uns natürlich ein Anliegen, dass in Nessenreben zumindest eine verkürzte Saison unter Einhaltung bestimmter Abstandsregeln und gegebenenfalls Besucherreglementierung stattfinden kann.“
Des Weiteren geht die Stadt nicht davon aus, dass eine Schließung erhebliche Kosten sparen könnte – obwohl Hallen- und Freibad jährlich einen Verlust in Millionenhöhe erwirtschaften. Kommunale Bäder seien grundsätzlich defizitär, nicht zuletzt weil bestimmte Fixkosten und Unterhaltkosten auch in Schließzeiten anfallen, erklärt die Pressestelle.
Beim Blick auf die Personalkosten gibt es derweil noch einige Unklarheiten. Eigentlich können die Bädermitarbeiter
nicht in Kurzarbeit geschickt werden, da sie als Teil des Eigenbetriebes Stadtwerke Angestellte des öffentlichen Dienstes sind. Sie profitieren also vom Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes.
Doch wie die Pressestelle schreibt, könnte es hier aufgrund der Corona-Pandemie zeitnah eine neue Regelung geben, die Kurzarbeit möglich macht. „Wir versuchen jedoch zunächst, unsere Mitarbeiter, die nicht mit Saisonvorbereitungen etc. beschäftigt sind, in anderen Bereichen der Verwaltung einzusetzen, beziehungsweise bauen Überstunden und Resturlaub ab.“