Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Entscheidender Schritt zur neuen Ortsmitte Bavendorf
Stadt wird neues Rathaus nicht mieten, sondern kaufen
RAVENSBURG - Die Stadt Ravensburg wird die Flächen im neuen Rathaus in Bavendorf nicht wie ursprünglich vorgesehen mieten, sondern sofort ins Eigentum der Stadt überführen. Die Sozialwohnungen werden vom kommunalen Eigenbetrieb Städtische Wohnungen Ravensburg übernommen. Das hat der Taldorfer Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Den Bauauftrag erhielt die Firma Josef Hebel.
Wenn der Gesamtgemeinderat der Stadt am Montag, 27. April, seinen Segen erteilt, wird das Projekt neue Ortsmitte Bavendorf den entscheidenden Schritt in die Zukunft tun. Schon im Dezember war im Rahmen der Vorberatungen aufgezeigt worden, „dass beim Angebot für den Neubaukaufpreis und der in der Miete enthaltenen Verzinsung einiges für die sofortige Übernahme der Rathausfläche ins Eigentum (der Stadt) spricht“. Die Stadt erhalte, so heißt es seitens der Verwaltung, auch für lange Laufzeiten, bei Kommunalkrediten wesentlich geringere Zinssätze.
Die Firma Hebel hat im neuen Rathaus auf zwei Ebenen rund 430 Quadratmeter Wohnfläche geplant, verteilt auf sieben Wohnungen. Weil die Stadt das Programm „Mietwohnungsfinanzierung BW – Neubau“in Anspruch nehmen will, müssen einige Wohnungen jedoch noch an die Flächenvorgaben des Programms angepasst werden. Dadurch könnten auch acht Wohnungen entstehen. Für die Wohnungen müssen in der Quartierstiefgarage zehn Stellplätze gekauft werden.
Als im vergangenen Jahr die Entscheidung für die Neuordnung des Rathausareals gefallen war, sprach Ortsvorsteher Vinzenz Höss von einer historischen Entscheidung. Bürgermeister Dirk Bastin, der Leiter der Bau- und Umweltverwaltung der Stadt Ravensburg, gab sich zuversichtlich, dass die zu erwartenden Investitionen weitere Investitionen auslösen werden. Erste Anfragen seien bereits vorhanden. Die Frage, ob der Bau eines neuen Rathauses überhaupt angemessen sei, bezeichnete Bastin zwar als berechtigt, beantwortete sie jedoch mit „unbedingt“. Das neue Rathaus werde mehr als ein Sitzungssaal sein, es werde als Ort der Begegnung dienen. Auch seitens des Ortschaftsrats hatte es durchweg positive Kommentare gegeben. Jürgen Lang (Kommunalpolitischer Arbeitskreis Taldorf, KAT) hob hervor, dass man die Bürgerschaft bei der Entscheidungsfindung mitgenommen habe. Viel erreicht habe man, sagte Dr. Manfred Büchele (CDU), der „drei Facetten der Ortsmitte“auflistete: das neue Rathaus, Wohnen in der Ortsmitte und die Chance auf eine verbesserte Aufenthaltsqualität.