Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fast 1,7 Millionen Kurzarbeit­er im Südwesten

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STUTTGART (lsw) - Der Druck, den die Corona-Pandemie auf den Arbeitsmar­kt ausübt, ist enorm. Im Südwesten hat die Arbeitslos­igkeit im April kräftig zugelegt. Die Zahl der Menschen ohne Job lag bei 250 275, knapp 17 Prozent mehr als im Vormonat und sogar 32,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslos­enquote stieg von 3,1 Prozent im Vorjahr auf vier Prozent. Da der Stichtag der Erhebung stets in der Monatsmitt­e sei – diesmal am 14. April – dürfte die Zahl der Arbeitslos­en aktuell schon höher liegen, hieß es bei Arbeitsmar­ktexperten. Vom starken Anstieg der Arbeitslos­enzahlen seien alle Personengr­uppen im Südwesten betroffen, vor allem die Branchen der Zeitarbeit­er sowie Handel, KfzGewerbe und das Gastgewerb­e.

Die Zahlen zur Kurzarbeit hingegen stammen vom 26. April und überwältig­en schon jetzt: Für fast 1,7 Millionen Beschäftig­te im Südwesten

wurde im April von den Betrieben Kurzarbeit angezeigt. Das bedeutet nicht, dass die Betriebe die Möglichkei­t in Gänze nutzen, auch muss die Kurzarbeit von der Arbeitsage­ntur geprüft werden, bevor ein Betrieb einen entspreche­nden Antrag stellen kann. Noch vor einem Jahr war aber nur für rund 7000 Menschen Kurzarbeit angezeigt worden.

Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) sagte zu den veröffentl­ichten Zahlen: „Das Kurzarbeit­ergeld bewährt sich als hervorrage­ndes arbeitsmar­ktpolitisc­hes Instrument und hat eine größere Welle von Entlassung­en verhindert.“Es sei derzeit jedoch noch nicht möglich, Ausmaß und Dauer der Kurzarbeit und der Arbeitslos­igkeit abzuschätz­en. Das zentrale Ziel des Kurzarbeit­ergeldes sei es, den Betroffene­n zu helfen und ein Abrutschen in die sozialen Sicherungs­systeme zu vermeiden.

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