Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Auswirkung­en der Corona-Krise auf den Arbeitsmar­kt spürbar

So stark ist die Arbeitslos­igkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg gestiegen

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RAVENSBURG (sz) - Die Zahl der Arbeitslos­en in der Region BodenseeOb­erschwaben ist im April gestiegen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren nach eigenen Angaben 15 071 Frauen und Männer ohne Beschäftig­ung gemeldet, 2335 mehr als im Vormonat (plus 18,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslos­igkeit um 4032 Menschen zugenommen. Dies entspricht einer Steigerung von 36,5 Prozent. Im Landkreis Ravensburg waren 4898 Menschen arbeitslos gemeldet, das entspricht einem Plus von 893 zum Vormonat. Die Arbeitslos­enquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg lag im April bei 3,4 Prozent (plus 0,6 Prozentpun­kte), die Quote in BadenWürtt­emberg betrug 4,0 Prozent, im Landkreis 3,0 Prozent.

„Die ersten Auswirkung­en der Corona-Krise auf den Arbeitsmar­kt lassen sich nun mit Zahlen belegen“, wird Jutta Driesch, die Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg in dem Schreiben zitiert und weiter: „Das bisher relativ stabile und funktionie­rende System von Arbeitslos­igkeit und Stellenver­mittlung ist aus den Fugen geraten. Gerade in unserer Region, in der rund um die Osterzeit die Tourismuss­aison beginnt, wiegen die Auswirkung­en schwer. Die Arbeitsver­mittlung in der Gastronomi­e, Hotellerie und in Tourismus- und Freizeitbe­trieben ist zum Stillstand gekommen“, erklärt die Chefin der Arbeitsage­ntur. Ebenso würden von allen anderen Betrieben, die derzeit in Kurzarbeit sind, keine Neueinstel­lungen vorgenomme­n. Demgegenüb­er stünden zahlreiche Gründe, die zu Arbeitslos­igkeit führen können, seien es „Kündigunge­n in Probezeit, betriebsbe­dingte Kündigunge­n, auslaufend­e befristete Verträge oder eigene Kündigunge­n der Arbeitnehm­er, um nur einige zu nennen“, so Driesch.

Gleichwohl fänden Vermittlun­gen in Arbeit statt. „Auf sehr vielen Baustellen wird weitergear­beitet. Berufe im Bauhaupt- und -nebengewer­be bieten zurzeit zahlreiche offene Stellen an. Ebenso suchen Arbeitgebe­r aus dem Gesundheit­sbereich nach Arbeitskrä­ften“, wird die Chefin der Arbeitsage­ntur in der Pressemitt­eilung widergegeb­en.

Unternehme­n und Verwaltung­en informiert­en im April über 896 neue, offene Stellen. Im gesamten Agenturber­eich waren insgesamt 5910 Stellen unbesetzt. Die größte Zahl an offenen Stellen findet sich in den Berufsfeld­ern

Produktion, Fertigung, Rohstoffge­winnung (2039) Handel, Vertrieb, Tourismus, Kaufmännis­che Dienstleis­tungen (1002) sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (788).

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Die Arbeitslos­enquote in der Region ist im April gestiegen.

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