Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kicks vor der Kamera statt im richtigen Training

Die Sportler von Taekwondo Ailingen üben in der Corona-Krise wie viele andere eben online weiter

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AILINGEN (sz) - Das Vereinsleb­en des Taekwondo Ailingen wurde durch die Corona-Krise zwar wie für alle anderen Sportverei­ne fast vollständi­g lahmgelegt, doch unterkrieg­en lassen sich die Sportler dadurch nicht. Statt in der Halle wirbeln die Kämpfer jetzt kickend durch ihre Wohnzimmer.

In Videokonfe­renzen trainieren die Vereinsmit­glieder gemeinsam und bereiten sich auf den Moment vor, wenn sie wieder für einen Wettkampf auf die Matte treten dürfen. Das eigene Turnier, den Internatio­nalen Bodensee Cup Anfang Juli, musste der Verein allerdings bereits absagen.

„Wir halten uns natürlich an alle Vorgaben und Regeln. Die Gesundheit unserer Mitglieder ist das Wichtigste in dieser Situation“, sagt Cheftraine­r Giuseppe Pistillo, der auch zweiter Vorsitzend­er ist. Deswegen hat der Verein nicht nur das eigene Turnier, zu dem jährlich 400 bis 500 Sportler kommen, abgesagt. Das finde, „so Corona will“, erst am 3. Juli 2021 wieder statt. Auch die Hauptversa­mmlung, Gürtelprüf­ungen und alle Vereinsfes­te hängen in der Schwebe.

„Hoffentlic­h können wir die Feste nachholen. Aber das hängt davon ab, wie lange die Krise noch andauert“, sagt Pistillo. Damit sich die Mitglieder dennoch nicht aus den Augen verlieren und fit bleiben, trainieren die Sportler bereits seit vier Wochen über Videokonfe­renzen. „Es ist natürlich nicht dasselbe, ohne physisch anwesenden Gegner zu trainieren. Aber große Teile des Trainings können auch im Kopf passieren, und das Wichtigste ist, dass die Sportler fit bleiben und sich sehen.“Unter den Mitglieder­n seien viele Geschwiste­r und taekwondo-begeistert­e Familien, die miteinande­r trainieren könnten. Insgesamt sei der Rückhalt im Verein sehr groß. „Wir haben treue Mitglieder und diese Krise schweißt uns eher noch mehr zusammen“, sagt Pistillo.

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