Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Keine schlechter­en Prüfungsbe­dingungen“

Günter Erdmann, Rektor des Gymnasiums Weingarten, wundert sich über den Vorstoß zweier Abiturient­en

- Von Margret Welsch

WEINGARTEN - Auf die Initiative zweier Abiturient­en des Gymnasiums Weingarten, in diesem Jahr wegen der Corona-Krise auf die Abiprüfung­en zu verzichten und die Noten zu nehmen, die sich aus den bisherigen Halbjahren ergeben, bezieht Rektor Günter Erdmann Stellung und zeigt sich „verwundert“.

Dieser Vorstoß sei von Befindlich­keitsfrage­n befeuert, wie „wozu habe ich Lust“, „bin ich motiviert, die Prüfungen zu schreiben oder nicht“. Dies sei der Sache nicht angemessen. Erdmann macht folgende Rechnung auf: Vor Corona hätten die Abiturient­en noch drei Wochen regulären Unterricht gehabt und dann zwei Wochen Osterferie­n zum Selberlern­en, bevor dann das reguläre Abitur am 22. April losgegange­n wäre. Diese drei Wochen sind nun wegen coronabedi­ngter Schulschli­eßung weggefalle­n. Stattdesse­n hätten die Abiturient­en sieben Wochen während der digitalen Beschulung Zeit gehabt, selber zu lernen – mit Unterstütz­ung der Lehrer. Plus die nun wieder ab Montag beginnende­n zwei Wochen regulären Unterricht bis zum Abitur am 18. Mai.

De facto sei das also eine Woche Unterricht­sausfall, dafür mehr Zeit. „Die Abiturient­en haben keine schlechter­en Prüfungsbe­dingungen“, ist Erdmann überzeugt. Dieser Vorstoß habe schon etwas verwundert. Gleichwohl räumt der Rektor ein, dass dieser Abitursjah­rgang schlechter gestellt sei in Bezug auf das Feiern, das genauso zum Abi gehöre. Sie müssten den Wegfall des Abiballs, der Partys und Feten verschmerz­en – dies sei nicht ohne.

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FOTO: WEL Günter Erdmann, Rektor am Gymnasium Weingarten.

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