Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vier von zehn Unternehmen müssen entlassen
Die IHK hat Unternehmen in der Region befragt – Wie sich die Corona-Krise auf die Wirtschaft vor Ort auswirkt
REGION (sz) - Jedes vierte Unternehmen steht still, jedes fünfte Unternehmen verzeichnet Umsatzeinbußen von über 50 Prozent und vier von zehn Unternehmen müssen Personal abbauen. In einer Blitzumfrage hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bodensee-Oberschwaben Unternehmen in der Region zu den Auswirkungen der Corona-Krise befragt. In einer Pressemitteilung wurden die Ergebnisse nun vorgestellt.
Demnach rechnen 80 Prozent der Unternehmen mit Umsatzrückgängen für das Gesamtjahr 2020.
Rund ein Fünftel der Unternehmen geht davon aus, dass mindestens die Hälfte des Jahresumsatzes wegfällt. Fast ein Viertel der Betriebe kalkuliert mit Umsatzeinbrüchen zwischen 25 und 50 Prozent. Trotz Lockerungsmaßnahmen stehe weiter jedes vierte Unternehmen still, so die IHK.
Die existenzbedrohende Lage zeige sich auch bei der Personalplanung. Vier von zehn Betrieben in der Umfrage planen, Personal in den nächsten zwölf Monaten abzubauen. Die Gastronomie und Reisewirtschaft sind besonders stark betroffen. 55 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sich am Personalbestand nichts ändern wird.
„Wenn laufende Kosten weiterlaufen und ein Unternehmen keinen Umsatz erwirtschaften kann, ist das Eigenkapital aber schnell aufgebraucht“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Jany. Dies bestätigt auch die IHK-Umfrage, bei der mehr als die Hälfte der Befragten einen Eigenkapitalrückgang aufgrund der Corona-Krise angeben. Zudem klagt fast ein Drittel der Unternehmen über einen akuten Liquiditätsengpass.
Hoffnung macht, dass mehr als jeder zweite Betrieb damit rechnet, spätestens bis zum Jahresende zur Normalität der Geschäfte zurückkehren zu können. Fast ein Drittel der Unternehmen rechnet aber erst in 2021 oder später mit einer Rückkehr zur Vorkrisen-Geschäftstätigkeit.
Bei der aktuellen CoronaBlitzumfrage haben sich 171 Unternehmen aller Größenklassen und Branchen in der Region BodenseeOberschwaben beteiligt. Die Umfrage hat von Montag, 6. Mai, bis Mittwoch, 8. Mai, stattgefunden.