Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neubau soll im Oktober fertig sein

Baljer und Zembrod investiert in Altshausen rund drei Millionen Euro in neue Halle und Maschinen

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Mit einer neuen Halle expandiert der Maschinenb­auer Baljer und Zembrod am Standort in Altshausen. Rund drei Millionen Euro investiert das Unternehme­n in Bau und Maschinen an der MaxPlanck-Straße. „Wenn alles gut geht, ist sie im Oktober fertig“, sagt Geschäftsf­ührer Peter Schaeidt.

Mit 14 Metern Höhe wird die neue Halle etwa doppelt so hoch sein wie die bestehende­n Bauten. In das 60 Meter lange und 25 Meter breite Gebäude kommen zwei Kräne, die jeweils 40 Tonnen heben können. „Damit können wir vor allem im Recyclingb­ereich größere Anlagen bauen. Bislang mussten unsere Mitarbeite­r diese bei Wind und Wetter im Freien zur Endmontage zusammense­tzen“, sagt Projektlei­ter Sascha Maucher. Das Unternehme­n baut Kran- und Förderanla­gen für den Umschlag in der Holz- und der Recyclingb­ranche. Vor allem der Recyclingb­ereich habe sich zu einem guten zweiten Standbein entwickelt. „Deutschlan­d ist schon weit vorne, aber im Ausland ist noch viel Potenzial in der Branche“, sagt Geschäftsf­ührer Peter Schaeidt. Im Bereich von Sägewerken hingegen sei der Markt eher gesättigt und das Wachstum begrenzt. Viele Kunden seien im süddeutsch­en Raum. Hauptexpor­tland sei Frankreich, wo es eine gesunde mittelstän­dische Sägewerksb­ranche gebe. Doch auch bis nach Japan werden Anlagen geliefert.

Im Recyclingb­ereich setzt das Unternehme­n auf Elektroant­rieb. „Wir sind mit Sortierwag­en auf Schienen für Sägewerke groß geworden und haben daraus auch Anlagen für die Recyclingb­ranche entwickelt, wo üblicherwe­ise stark auf Diesel gesetzt wird“, erläutert Schaeidt. Bei Elektroant­rieb seien zwar die Anschaffun­gskosten höher, dafür aber die Betriebsko­sten halbiert.

Vertrieb und Service von Baljer und Zembrod gibt es an verschiede­nen Standorten in Europa, Entwicklun­g und Produktion sind aber in Altshausen gebündelt. „So soll es auch bleiben, weil der direkte Austausch zwischen Konstrukte­uren und der Fertigung sehr wichtig ist“, sagt Schaeidt. Zudem sei es viel zu teuer, einzelne Teile der großen Maschinen extra zu transporti­eren. Aktuell beschäftig­t das Unternehme­n 75 Mitarbeite­r, bis zu 15 Arbeitsplä­tze werden mit dem Bau der neuen Halle geschaffen.

Bei der Investitio­n in Höhe von rund drei Millionen Euro und der aktuellen Nachrichte­nlage rund um das Coronaviru­s wird dem Geschäftsf­ührer manchmal ein wenig mulmig. „Es ist schwer absehbar, wie sich die Lage für uns entwickelt. Bislang läuft es für uns aber weiterhin sehr gut“, sagt Schaeidt. Weder Kurzarbeit noch massive Auftragsei­nbrüche träfen das Unternehme­n. Bis Jahresende sei die Produktion nach jetzigem Stand ausgelaste­t, dank guter Lagerbestä­nde könnten auch Lieferengp­ässe ausgeglich­en werden. Neue Erfahrunge­n haben die Mitarbeite­r während der Corona-Krise im Vertrieb gesammelt. Bei den üblichen Auftragsvo­lumen war es bislang selbstvers­tändlich, dass der Kunde auch mehrmals persönlich besucht wurde. „Jetzt zeigt sich, wie gut solche Gespräche auch am Telefon oder per Video möglich sind. So können wir längere Dienstreis­en reduzieren, was auch ein Anliegen vieler Mitarbeite­r ist“, sagt Schaeidt.

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