Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Busbetreiber wehren sich gegen Nichtzahler
„Sanfte“Kontrollen auch in Regionalbuslinien – Viele Gäste fahren ohne Fahrschein
REGION (sz) - Seit wenigen Tagen werden auch in den Regionalbussen wieder Fahrscheinkontrollen durchgeführt, teilt das Unternehmen Regionalverkehr Bodensee Oberschwaben (RBO) mit. Leider zeige sich eine sehr hohe Quote von Nichtzahlern. Stichproben hätten ergeben, dass zwischen 30 und 50 Prozent der Fahrgäste keinen gültigen Fahrschein hatten.
„Das ist bedenklich – schließlich ist die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen seit vielen Wochen schwierig“, sagt RBO-Geschäftsführer Bernd Grabherr stellvertretend für die im Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben (Bodo) zusammengeschlossenen privaten Omnibusunternehmen. Seit Beginn der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sei es eine der wichtigsten Aufgaben gewesen, Fahrgäste und Busfahrer zu schützen. Fahrschein-Kontrollen seien daher eingestellt worden. Aber das sei kein Freifahrschein. Die privaten Omnibusunternehmen als auch der Verkehrsverbund hätten immer wieder informiert, dass man einen Fahrschein benötigt und wo man diesen bekommt.
Derzeit würden in der Region nur „sanfte“Kontrollen durchgeführt. An ausgewählten Haltestellen würden stichprobenweise Fahrgäste kontrolliert, bevor sie in den Bus einsteigen und damit die Chance haben, noch einen Fahrschein zu kaufen. So bleibe es fair für alle – insbesondere für all jene Fahrgäste, die ein Ticket gelöst haben.
„Wir bieten ein gutes Verkehrsangebot – auch im ländlichen Raum –, haben aber deutlich weniger Fahrgäste“, betont Grabherr. „Wenn Fahrgäste keinen Fahrschein kaufen, hat das negative Auswirkungen auf die ohnehin schon angespannte Einnahmesituation. An den Einnahmen hängen aber auch unter anderem die Gehälter der Busfahrer. Einen Fahrschein zu kaufen, hat also auch etwas mit Wertschätzung zu tun.“