Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Rutenfest 2021: erste Planungen und viele Unklarheiten
Altenschießen soll nachgeholt werden – Rutentheater ohne neues Casting
RAVENSBURG (bua) - Auch wenn die Rutenfestkommission (RFK) in Ravensburg gerade ganz andere Sorgen hat, so schielt sie doch auch schon auf 2021. Wenn da das Fest wieder stattfinden kann, so wird es sich nach dem Stand jetziger Planspiele in einigen Details vom gewohnten unterscheiden.
Altenschießen: Alle fünf Jahre dürfen beim Rutenfest ehemalige Adlerschützen zum Altenschießen antreten. 2020 wäre wieder Altenschießen gewesen. Damit nicht zehn Jahre zwischen zwei dieser Wettbewerbe vergehen müssen, hat die RFK die Idee, das ausgefallene Altschützenjahr im nächsten Jahr nachzuholen. Dabei gibt es aber zwei Probleme: Erstens sind die TeilnehmerMedaillen alle schon geprägt, und zwar mit der Jahreszahl 2020. Zweitens: Es gibt 2021 am Rutenfest noch einen weiteren Schießwettbewerb, der außer der Reihe stattfindet.
Bogenschießen aller ehemaligen Realschulen: Das findet 2021 zum achten Mal statt. Erwartet werden bis zu 800 Schützen. Zählt man die über 2000 Altenschützen der Gymnasien hinzu, könnte es eng werden beim Rutenfest im kommenden Jahr. Noch nicht vom RFK-Vorstand abgesegnet, aber in der Planung ist derzeit daher ein Parallelwettbewerb auf dem Blauen Platz am Rutensonntag 2021 – also ähnlich wie beim Adlerschießen der Jungen und der Mädchen.
Schausteller: Die RFK würde gerne den Zuschlag für die Schausteller, die für 2020 einen Platz auf dem Rummel erhalten haben, auf 2021 übertragen. Diese Sache hat allerdings zwei Haken: Erstens werden, so die Prognosen, viele Schausteller die Corona-Krise wirtschaftlich nicht überleben. Zweitens ist unsicher, ob das rechtlich zulässig oder ob eine neue Ausschreibung für die
Fahrgeschäftebetreiber erforderlich ist.
Rutentheater: Mitte März mussten die Kinder und Jugendlichen der Ravensburger Schulen wegen der Corona-Pandemie die Proben fürs diesjährige Rutentheater einstellen. Wie Rutentheater-Chefin Martina Zeller sagt, sei für 2021 kein neues Casting geplant. Man wolle dann vielmehr mit einer mehr oder weniger gleichen Besetzung wie für 2020 geplant das Stück „Der Feuervogel“aufführen. zwingend
Markenrechte: Nur wenige Wochen vor der Corona-Krise hat sich die RFK umfassende Markenrechte beim Deutschen Patentamt München sichern lassen. Damit soll künftig unterbunden werden, dass Hersteller, Händler und Dienstleister mit den Begriffen „Rutenfest“oder „Ruten“kommerzielle Produkte anbieten, die mit dem Heimatgedanken des Fests nichts zu tun haben.