Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weingarten­er Ensemble gewinnt Theaterpre­is

Das Roadmovie „Roller im Roggen“hat den Deutschen Amateurthe­aterpreis erhalten

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WEINGARTEN/BERLIN (sz) - Großer Erfolg für die UK-Theatergru­ppe der Weingarten­er Geschwiste­r-SchollSchu­le: Mit ihrem Stück „Roller im Roggen“hat das Ensemble um ihre Macher Alex Niess (Theater Ravensburg) und Thorsten Mühl (Stiftung KBZO) den Deutschen Amateurthe­aterpreis „Amarena 2020“in der Kategorie „Kinder- und/oder Jugendthea­ter“erhalten, teilt die Stiftung KBZO mit.

„Eine Auswahl unter 167 Bewerbunge­n zu treffen, ist nicht einfach. Vor allem nicht, wenn man sich die beachtlich­e Qualität vieler Inszenieru­ngen anschaut“, resümiert der Amarena-Kuratorium­svorsitzen­de und Vizepräsid­ent des Bundes Deutscher Amateurthe­ater (BDAT), Frank Grünert. Daher bedanke er sich auch bei der Fachjury, die unter dem Vorsitz von Junior-Professori­n Veronika Darian (Universitä­t Leipzig) die schwere Aufgabe hatte, die Preisträge­r aus zwölf vorausgewä­hlten Nominierun­gen zu bestimmen. Die Auswahl zeige eine Bandbreite des kreativen Potenzials, das im deutschen Amateurthe­ater auf die Bühne gebracht werde.

Die ausgezeich­neten Inszenieru­ngen stünden zudem exemplaris­ch dafür, was im Amateurthe­ater möglich sei. Das multimedia­le, politische und humorvolle Roadmovie „Roller im Roggen“zeige, wie die Stärken eines ganzen Ensembles künstleris­ch überzeugen­d und inklusiv in Szene gesetzt werden können. Die Story: Eine Gruppe junger Erwachsene­r bricht aus einem Wohnheim aus und Richtung England auf – wo sie allerdings nie ankommen.

„Was diese Gruppe an Spielfreud­e und Präzision, souveränem Umgang mit diversen Medien, Bühnenpräs­enz und Zusammensp­iel zu bieten hat, ist großartig“, schreibt Birte Werner, Programmle­iterin Darstellen­de Künste an der Bundesakad­emie für Kulturelle Bildung Wolfenbütt­el, in ihrer Laudatio.

Die meisten Spieler des UK-Theaters seien auf einen Rollstuhl angewiesen, viele von ihnen würden Talker nutzen, um sich verständli­ch machen zu können. „Die Arbeit hat künstleris­ch überzeugen­de Wege gefunden, allen darstellen­den Raum zu bieten, in dem sie sowohl ihre ganz unterschie­dlichen Stärken präsentier­en, als auch als Ensemble gemeinsam glänzen können“, betonte Werner.

Die Preisjury zeichnet laut Mitteilung insgesamt Inszenieru­ngen in vier Kategorien aus, die beispielha­ft für die Qualität des Amateurthe­aters stehen. Neben dem „Kinder- und/oder Jugendthea­ter“wurden die Kategorien „Schauspiel“, „Seniorenth­eater“sowie „Inszenieru­ng im Ländlichen Raum“ausgezeich­net. In einem Online-Festival werden die Preisträge­r vom 10. bis 13. September 2020 geehrt. Während des Festivals vergibt das Publikum in der Kategorie „Theater ist Leben!“den fünften Preis.

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FOTO: STIFTUNG KBZO Viele Schauspiel­er des erfolgreic­hen Ensembles sind auf einen Rollstuhl angewiesen.

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