Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der Bedarf an Blutspenden steigt
Im Blutspendezentrum in Baienfurt gibt es noch freie Termine – Ein weiteres Zentrum soll folgen
BAIENFURT - Der Blutspendedienst Baden-Württemberg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bittet dringend um Blutspenden, weil der Bedarf an Blut in den Kliniken wieder stark angestiegen ist. Unglücklicherweise bekommt jetzt auch der Blutspendedienst die Auswirkungen des Corona-Lockdowns zu spüren: Es kommen weniger Menschen zum Blutspenden. Im Blutspendezentrum in Baienfurt (Gemeindehalle am Marktplatz) gibt es noch einige freie Plätze für Mittwoch, 20. Mai, und für Freitag, 22. Mai, jeweils von 14 bis 19 Uhr.
Zu Beginn der Pandemie sei die Spendenbereitschaft ungebrochen gewesen, sagt Alfred Kneer vom DRK-Blutspendedienst BadenWürttemberg auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Doch jetzt ändere sich das. Nach Einschätzungen von Alfred Kneer liege das aber weniger an der Angst der Spender, sich mit dem Coronavirus anzustecken, sondern viel mehr daran, dass viele nach dem Lockdown lieber die neuen Freiheiten nutzen wollen, statt Blut spenden zu gehen. Das fällt jetzt zusammen in die Zeit, in der die zu Beginn der Pandemie aufgeschobenen Operationen in den Krankenhäusern anstehen. Deswegen ruft der Blutspendedienst jetzt auf, seine Termine zu nutzen, damit der wieder steigende Bedarf gedeckt werden kann.
An sorgfältig ausgewählten und gut erreichbaren regionalen Standorten hat das DRK über mehrere Tage hinweg mobile Blutspendezentren eingerichtet. Eines davon ist Baienfurt, wo noch bis inklusive Freitag gespendet werden kann. In der ersten Juniwoche soll ein solches Blutspendezentrum in Weingarten eingerichtet werden.
Alfred Kneer versichert, dass man als Spender keine Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus in den eingerichteten Zentren haben müsse. Die seien so ausgelegt, dass für Spender, ehrenamtliche Helfer und Mitarbeiter des DRK ausreichend große Abstände zwischen den anwesenden Personen und eine effektive Steuerung des Besucherstroms durch Einlassbeschränkungen
möglich sind. Zu den Sicherheitsmaßnahmen zählen unter anderem eine Temperaturmessung
am Eingang, die kontrollierte Aufforderung zur Handdesinfektion sowie die Rückstellung von Spendern, die sich in den vergangenen vier Wochen im Ausland aufgehalten haben oder Kontakt zu Sars-CoV-2-infizierten Menschen hatten. Blutspender erhalten bei der Blutspende eine Schutzmaske (MNS-Maske). Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft werde das Virus nicht über eine Blutspende übertragen. Man halte strikt die Empfehlungen von Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Institut ein.
Um längere Wartezeiten und auch größere Menschenansammlungen zu vermeiden, bittet das DRK das neu installierte Terminreservierungssystem (terminreservierung. blutspende.de/m/baienfurt) zu nutzen. „Wenn Personen nicht so fit im Internet sind, können sie vielleicht Verwandte und Freunde fragen. Falls das auch nicht geht, gibt es noch die kostenfreie Blutspende-Hotline“, so Kneer. Diese ist unter der Nummer 0800/1194911 zu erreichen. Durch die Terminvergabe könnten sogar die reduziert werden. „NorWartezeiten malerweise rechnen wir mit einer Stunde Zeit für eine Blutspende, jetzt kommen wir auf etwa eine halbe Stunde“; sagt Alfred Kneer.