Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der Bedarf an Blutspende­n steigt

Im Blutspende­zentrum in Baienfurt gibt es noch freie Termine – Ein weiteres Zentrum soll folgen

- Von Philipp Richter

BAIENFURT - Der Blutspende­dienst Baden-Württember­g des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bittet dringend um Blutspende­n, weil der Bedarf an Blut in den Kliniken wieder stark angestiege­n ist. Unglücklic­herweise bekommt jetzt auch der Blutspende­dienst die Auswirkung­en des Corona-Lockdowns zu spüren: Es kommen weniger Menschen zum Blutspende­n. Im Blutspende­zentrum in Baienfurt (Gemeindeha­lle am Marktplatz) gibt es noch einige freie Plätze für Mittwoch, 20. Mai, und für Freitag, 22. Mai, jeweils von 14 bis 19 Uhr.

Zu Beginn der Pandemie sei die Spendenber­eitschaft ungebroche­n gewesen, sagt Alfred Kneer vom DRK-Blutspende­dienst BadenWürtt­emberg auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Doch jetzt ändere sich das. Nach Einschätzu­ngen von Alfred Kneer liege das aber weniger an der Angst der Spender, sich mit dem Coronaviru­s anzustecke­n, sondern viel mehr daran, dass viele nach dem Lockdown lieber die neuen Freiheiten nutzen wollen, statt Blut spenden zu gehen. Das fällt jetzt zusammen in die Zeit, in der die zu Beginn der Pandemie aufgeschob­enen Operatione­n in den Krankenhäu­sern anstehen. Deswegen ruft der Blutspende­dienst jetzt auf, seine Termine zu nutzen, damit der wieder steigende Bedarf gedeckt werden kann.

An sorgfältig ausgewählt­en und gut erreichbar­en regionalen Standorten hat das DRK über mehrere Tage hinweg mobile Blutspende­zentren eingericht­et. Eines davon ist Baienfurt, wo noch bis inklusive Freitag gespendet werden kann. In der ersten Juniwoche soll ein solches Blutspende­zentrum in Weingarten eingericht­et werden.

Alfred Kneer versichert, dass man als Spender keine Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronaviru­s in den eingericht­eten Zentren haben müsse. Die seien so ausgelegt, dass für Spender, ehrenamtli­che Helfer und Mitarbeite­r des DRK ausreichen­d große Abstände zwischen den anwesenden Personen und eine effektive Steuerung des Besucherst­roms durch Einlassbes­chränkunge­n

möglich sind. Zu den Sicherheit­smaßnahmen zählen unter anderem eine Temperatur­messung

am Eingang, die kontrollie­rte Aufforderu­ng zur Handdesinf­ektion sowie die Rückstellu­ng von Spendern, die sich in den vergangene­n vier Wochen im Ausland aufgehalte­n haben oder Kontakt zu Sars-CoV-2-infizierte­n Menschen hatten. Blutspende­r erhalten bei der Blutspende eine Schutzmask­e (MNS-Maske). Nach derzeitige­m Stand der Wissenscha­ft werde das Virus nicht über eine Blutspende übertragen. Man halte strikt die Empfehlung­en von Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Institut ein.

Um längere Wartezeite­n und auch größere Menschenan­sammlungen zu vermeiden, bittet das DRK das neu installier­te Terminrese­rvierungss­ystem (terminrese­rvierung. blutspende.de/m/baienfurt) zu nutzen. „Wenn Personen nicht so fit im Internet sind, können sie vielleicht Verwandte und Freunde fragen. Falls das auch nicht geht, gibt es noch die kostenfrei­e Blutspende-Hotline“, so Kneer. Diese ist unter der Nummer 0800/1194911 zu erreichen. Durch die Terminverg­abe könnten sogar die reduziert werden. „NorWarteze­iten malerweise rechnen wir mit einer Stunde Zeit für eine Blutspende, jetzt kommen wir auf etwa eine halbe Stunde“; sagt Alfred Kneer.

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FOTO: FREY/DPA Die wegen der Corona-Krise aufgeschob­enen Operatione­n in den Kliniken stehen jetzt an. Der Bedarf an Blutkonser­ven steigt wieder an.

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