Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bauhandwer­k profitiert von Corona

Große Herausford­erungen und erschwerte Arbeitsbed­ingungen im Handwerk - Aber: Die Auftragsbü­cher sind voll

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RAVENSBURG (sz) - Die Lage im regionalen Bauhandwer­k ist trotz Corona-Pandemie zufriedens­tellend. Vertreter von Handwerk Pro Ravensburg (HPR), einem Netzwerk innerhalb des Wirtschaft­sforums Pro Ravensburg (Wifo), geben in einer Pressemitt­eilung positive Rückmeldun­gen.

Corona stelle die Betriebe zwar vor große Herausford­erungen und die Mitarbeite­r hätten mit erschwerte­n Arbeitsbed­ingungen zu kämpfen, insgesamt aber würde es gut laufen, sagte Florian Burk, Geschäftsf­ührer der Firmengrup­pe Burk und Wifo-Vorstandss­precher (Handwerk und Industrie). Die Auftragsla­ge stimme, Kurzarbeit sei im lokalen Bauhandwer­k bislang kein Thema.

„Wir schaffen seit den ersten Lockdown-Tagen gefühlt rund um die Uhr“, berichtete Sonja Bopp von Rollladen Bopp. Vor allem Privatkund­en hätten durch Kurzarbeit und Homeoffice deutlich mehr Zeit, sich um ihr Zuhause zu kümmern und anfällige Sanierungs- und Reparatura­rbeiten anzugehen. Auch Firmen würden die angeordnet­e Betriebsru­he

dazu nutzen, geplante Investitio­nsoder Instandset­zungsmaßna­hmen möglichst während des Shutdowns umzusetzen, so Diego Wiedemann, Geschäftsf­ührer von

Wiedemann sanieren + wohnen. „Es wird rege gebaut“, bestätigte Felix Wurm vom gleichnami­gen Architektu­rbüro.

Vor allem aber die Mitarbeite­r verdienten ein großes Lob, darin waren sich die Unternehme­r einig. Das Arbeiten mit Mund- und NasenMaske sowie Abstands- und Kontaktreg­eln erforderte­n Disziplin und Flexibilit­ät. „Unsere Mitarbeite­r sind vermehrt im Homeoffice tätig. Da macht sich langsam eine gewisse Sehnsucht nach Kollegen und persönlich­en Kontakten bemerkbar“, berichtete Felix Wurm.

Zudem zeige sich, dass es noch dringenden Handlungsb­edarf in Sachen Breitbandv­ersorgung gebe, sagte Sonja Bopp. „Unsere Mitarbeite­rin im Homeoffice arbeitet überwiegen­d frühmorgen­s. Später wird das Internet sehr langsam und die Verbindung bricht häufig ab.“Positiv mache sich bemerkbar, dass das allgemeine Geschäfts-, Gesellscha­fts-, Sozial- und Umweltbewu­sstsein durch Corona gestärkt werde, sagte Florian Burk. „Bei uns in der Firma hat sich beispielsw­eise die Zahl der Diensträde­r auf rund 100 verdoppelt.“Gesunken hingegen sei in den Firmen die Zahl der Krankschre­ibungen.

An Personalre­duzierung denken die Unternehme­n im lokalen Bauhandwer­k derzeit nicht. Vielmehr werben sie für eine Ausbildung im Handwerk und bieten als NetzwerkTe­am in Zusammenar­beit mit den Schulen ein Multi-Praktikum an.

Als Zeichen ihrer Anerkennun­g verschenke­n die HPR-Unternehme­n jetzt 500 Ravensburg­er Geschenkgu­tscheine im Wert von jeweils 44 Euro an ihre Mitarbeite­r. „Mit den Arbeitnehm­ergutschei­nen mit einer Gesamtsumm­e von 22 000 Euro möchten wir auch ein Zeichen der Solidaritä­t und Unterstütz­ung für den lokalen Handel und die Gastronomi­e setzen“, betonte Florian Burk.

 ?? FOTO: WIFO ?? Blicken trotz Corona-Krise positiv in die Zukunft (von links): Wifo-Geschäftsf­ührer Eugen Müller mit den „Handwerk pro Ravensburg“-Vertretern Sonja Bopp (Rollladen Bopp), Diego Wiedemann (Wiedemann sanieren + wohnen), Felix Wurm (Wurm Architektu­r) und Florian Burk (Firmengrup­pe Burk).
FOTO: WIFO Blicken trotz Corona-Krise positiv in die Zukunft (von links): Wifo-Geschäftsf­ührer Eugen Müller mit den „Handwerk pro Ravensburg“-Vertretern Sonja Bopp (Rollladen Bopp), Diego Wiedemann (Wiedemann sanieren + wohnen), Felix Wurm (Wurm Architektu­r) und Florian Burk (Firmengrup­pe Burk).

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