Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Was die RFK von der WFK lernen kann

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Und wieder einmal bin ich stolz, ein Weingarten­er Löwe zu sein. Denn wenn man sieht, wie es aktuell um das Ravensburg­er Rutenfest bestellt ist, läuft es mir eiskalt die Mähne herunter. Nun braucht es schon einen Rettungspl­an, um die Kommission und damit die Feste der kommenden Jahre zu sichern. Damit ihr mich nicht falsch versteht: Das Rutenfest ist ein tolles Fest und muss erhalten bleiben. Doch dass es überhaupt so weit kommen muss, lässt tief blicken.

Satte 100 000 Euro braucht die Rutenfest-Kommission (RFK). Mit diesem Geld könnte man das Welfenfest bis zur Fertigstel­lung des Feuerwehrg­erätehause­s finanziere­n...wobei, vielleicht auch nicht. Ganz egal: Auch die diesjährig­e Absage des Welfenfest­es schmerzt. Doch haben die Verantwort­lichen hier nicht nur gut gewirtscha­ftet. Sie sind in der Vergangenh­eit auch den finanziell­en Verlockung­en nicht erlegen.

In Ravensburg hieß es in den vergangene­n Jahren immer „höher, weiter, größer“. Ein jeder schien das große Geschäft mit dem Fest zu wittern. Nur die RFK durfte wegen der Gemeinnütz­igkeit keine großen Rücklagen bilden. Daher ist es jetzt an der Zeit, dass alle, die sich mit dem Fest in den vergangene­n Jahren die Taschen voll gemacht haben, der RFK etwas zurückgebe­n – schon aus Eigeninter­esse.

Doch müssen aus der aktuellen Krise auch die richtigen Schlüsse gezogen werden. Es muss nicht immer eine weitere Schippe draufgeleg­t werden. Besinnung, Entschleun­igung und etwas Demut würde allen Beteiligte­n gut zu Gesicht stehen. Das beweist seit Jahren die Welfenfest-Kommission – die ich nun einfach mal WFK nenne, damit die Überschrif­t passt – von der sich die Ravensburg­er gerne eine Scheibe abschneide­n dürfen.

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