Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Opfer von Anschlägen haben im Südwesten neuen Ansprechpa­rtner

-

STUTTGART (lsw) - Die

Opfer von Terroransc­hlägen und Amokläufen sowie deren Angehörige haben im Südwesten jetzt einen zentralen Ansprechpa­rtner. Das Land hat die neue Stelle eines Beauftragt­en eingericht­et. „Wir treffen Vorsorge und wappnen uns für einen Fall, der hoffentlic­h nie eintritt“, sagte Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) am Mittwoch. Die Stelle wurde mit Uwe Schlosser besetzt, der bislang Generalsta­atsanwalt in Karlsruhe war. Schlosser ist ehrenamtli­ch tätig. Er bekommt aber eine Aufwandsen­tschädigun­g und eine Geschäftss­telle mit vier Mitarbeite­rn. Wolf erklärte, Opfern und deren Angehörige­n könne es nicht zugemutet werden, sich nach einem hochgradig traumatisc­hen Ereignis mit wechselnde­n Ansprechpa­rtnern auseinande­rzusetzen. Schlosser soll ein Konzept zur Opferbetre­uung für den Ernstfall erarbeiten und – unabhängig von Ereignisse­n – den Opferschut­z im Land koordinier­en. Falls Opfer allgemeine­r Straftaten nicht wissen, wo sie Unterstütz­ung erhalten können, soll der Beauftragt­e sie an Hilfsangeb­ote weiterverm­itteln.

Bei einem Anschlag 2016 auf den Weihnachts­markt auf dem Breitschei­dplatz in Berlin waren elf Menschen gestorben. Die Bundesregi­erung ernannte damals den früheren rheinland-pfälzische­n Ministerpr­äsidenten Kurt Beck zum Beauftragt­en für die Anliegen der Opfer und deren Hinterblie­benen. Beck empfahl in seinem Abschlussb­ericht, Anlaufstel­len für Opfer auch in den Ländern zu schaffen. Diese Empfehlung setzt BadenWürtt­emberg jetzt um.

 ?? FOTO: DPA ?? Uwe Schlosser
FOTO: DPA Uwe Schlosser

Newspapers in German

Newspapers from Germany