Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Fieberambulanz schließt am 18. Juli
RAVENSBURG/WEINGARTEN (vin) Weil sich der Aufwand nicht mehr richtig lohnt, schließt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zum 18. Juli auch die Fieberambulanz am 14 Nothelfer in Weingarten, wo Corona-Tests gemacht wurden. Das bestätigte der Vorsitzende der Ravensburger Kreisärzteschaft, Hans Bürger, auf Anfrage. Die Corona-Teststation in Wangen wurde bereits vor einigen Wochen geschlossen. Gleichzeitig hat die KV niedergelassene Ärzte in Ravensburg und Weingarten angeschrieben, ob sie nicht CoronaSchwerpunktpraxen werden wollten. „Die Resonanz war aber bescheiden“, meint Bürger. Auch, weil die Vergütung nicht stimme. Das bedeutet, dass Patienten künftig zu ihren Hausärzten müssen, wenn sie sich testen lassen wollen. Diesen sei das jedoch freigestellt, weil sie freie Unternehmer sind, so Bürger.
Die KV-Notfallpraxis, die aus Sicherheitsgründen vom ElisabethenKrankenhaus in die Dreiländerklinik umgezogen war, soll aber wieder ans Ravensburger Krankenhaus zurück. Dort könne man eine Fieberambulanz sehr schnell wieder aufbauen, sollte im Herbst die gleiche Situation auftreten wie im Frühjahr, als sich viele niedergelassene Ärzte aus Angst vor eigener Ansteckung oder wegen fehlender Schutzkleidung schlicht geweigert hatten, Corona-Verdachtsfälle in ihre Praxen zu lassen und selbst zu testen.
Der Leiter des Ravensburger Gesundheitsamtes, Michael Föll, hält die Schließung der Fieberambulanzen für einen großen Fehler. In der jüngsten Sitzung des Kreistages sagte er: „Die Fieberambulanzen waren richtig wichtig. Sie zu schließen, halte ich für gefährlich. Denken Sie sich in den Herbst hinein, wenn Schnupfen und Fieber wieder zunehmen. Da wollen Sie schnell Klarheit bekommen, ob Sie einen lokalen Ausbruch vor der Tür haben.“