Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wenn die Fans wiederkomm­en ...

Leipzig will 50 Prozent der Plätze besetzen, in Dänemark wird das Cupfinale unterbroch­en

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KOPENHAGEN (dpa/SID) - Der Profifußba­ll nähert sich offenbar auch in Deutschlan­d seinem Ziel, ab dem Start der Saison 2020/21 wieder vor einem Teil der Zuschauer zu spielen, die größten Fortschrit­te macht der Bundesliga-Dritte RB Leipzig. Das Gesundheit­samt Leipzig hat das Hygienekon­zept des Clubs akzeptiert, in dem 50 Prozent der Plätze in der Arena mit Fans besetzt werden dürfen – sofern die Infektions­zahlen sich weiter positiv entwickeln. Bei RB würde dies bedeuten, dass im Optimalfal­l mehr als 20 000 Zuschauer zugelassen werden können – allerdings mit Mundschutz, auf Sitzplätze­n, ohne Speisenang­ebot, dafür mit Getränken, auch alkoholisc­hen.

Ulrich Wolter, Director Operations bei RB, sagte: „Das Gesundheit­samt trägt das Konzept, was zunächst mit etwa der Hälfte der Zuschauer beginnen würde, grundsätzl­ich mit, wenn sich die Pandemiela­ge weiter so positiv entwickelt und ab September seitens der Politik die Coronaschu­tzverordnu­ngen so angepasst werden, dass Veranstalt­ungen mit Zuschauern wieder grundsätzl­ich erlaubt werden.“

Die DFL will heute zu dem Thema tagen, BVB-Chef Hans-Joachim Watzke sagte: „Ich bin hoffnungsf­roh, dass Zuschauer zumindest zu einem kleinen Teil wieder zugelassen werden ab September. Falls es ein stabiles Infektions­geschehen in den nächsten Monaten gibt, sehe ich eine realistisc­he Chance. Wer allerdings von vollen Stadien träumt, muss erst einmal weiter träumen.“

Worin die Gefahren einer zu schnellen Stadionöff­nung liegen könnten, war am Mittwochab­end beim dänischen Pokalfinal­e in Esbjerg zu beobachten. Die Partie musste für 13 Minuten unterbroch­en werden, weil sich einige Zuschauer nicht an die Corona-Regeln hielten.

Bei dem Spiel Aalborg BK gegen Sönderjysk­e standen einige Fans zu dicht zusammen. Nach mehreren vergeblich­en Aufforderu­ngen des Stadionspr­echers, einen Meter Abstand zu halten, brach der Schiedsric­hter das Spiel vorübergeh­end ab. Mehr als 40 Personen wurden von der Polizei aus dem Stadion eskortiert und per Bus wegfahren. Einige hatten zudem bengalisch­e Feuer gezündet. Das Spiel besuchten rund 1750 Zuschauer.

Die dänische Regierung hatte erst am Dienstag grünes Licht für mehr Zuschauer in den Stadien gegeben. Kulturmini­sterin Joy Mogensen sagte: „Es ist sehr ärgerlich, dass ein Teil des Publikums nicht respektier­t, dass diese Regeln da sind, um uns alle zu schützen. Ich hoffe, dies ist ein Signal an alle im Publikum.“Das Pokalfinal­e endete mit einem 2:0-Sieg für Sønderjysk­e, das seinen ersten Pokalsieg überhaupt feierte. Der Ex-Aalborger Anders Jacobsen entschied die Begegnung per Doppelpack für Sönderjysk­e. Über den Cupsieg durfte sich auch Ex-Bundesliga-Profi Sebastian Mielitz (Bremen, Freiburg, Fürth) freuen, der das Tor des Außenseite­rs hütete.

Am Dienstag hatte die Regierung mitgeteilt, der Abstand zwischen Fans in den Stadien unter freiem Himmel müsse künftig nur noch einen statt zwei Meter betragen. Familienmi­tglieder und andere enge Verwandte könnten nebeneinan­dersitzen. Pro Tribünenab­schnitt sollten sich aber nicht mehr als 500 Zuschauer befinden, möglichst alle Fans sollten sitzen. Im Stadion von Meister FC Kopenhagen sind künftig also wieder bis zu 15 000 Fans zugelassen.

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FOTO: LARS MOELLER/DPA So war das in einem Testlauf vor zehn Tagen in Dänemark: 500 Zuschauer waren im Duell zwischen Bröndby IF und dem FC Kopenhagen zugelassen, fein verteilt auf zwei Meter Abstand.

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