Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kein Angebot von Ferrari

Sebastian Vettel spricht Klartext

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SPIELBERG (SID/dpa) - Sebastian Vettel hat noch vor dem Auftakt seiner Abschiedss­aison bei Ferrari für jede Menge Zündstoff gesorgt – ein harmonisch­er Verlauf seiner letzten sechs Monate in Rot scheint nun fraglich. Der 32-Jährige erzählte am Donnerstag­nachmittag vor dem Großen Preis von Österreich (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL und Sky) erstmals seine Version der Trennung von der Scuderia: Das Team hat ihn demnach gegen seinen Willen abgegeben.

Bei den Verhandlun­gen über einen neuen Vertrag habe es „keinen Knackpunkt“gegeben, sagte Vettel, weil gar keine Verhandlun­gen stattgefun­den hätten: „Es war überrasche­nd, als Teamchef Mattia Binotto mich anrief und sagte, dass das Team nicht mehr mit mir weitermach­en will. Es gab keine Diskussion­en, es lag kein Angebot auf dem Tisch.“

In der Pressemitt­eilung zur Trennung im Mai war ausdrückli­ch von einer gemeinsame­n Entscheidu­ng die Rede gewesen. Kolportier­t wurde damals, dass Ferrari dem viermalige­n Weltmeiste­r einen kurzfristi­gen Vertrag mit deutlich verringert­en Bezügen angeboten habe. Auch dieser Version widersprac­h Vettel mit seinen Aussagen nun. Ferrari setzt verstärkt auf Jungstar Charles Leclerc, den Vertrag mit dem Monegassen hatte der Rennstall bis 2024 verlängert.

Über seine Zukunft ab 2021 hat Vettel, der am Freitag 33 Jahre alt wird, indes noch nicht entschiede­n, kommt „das richtige Angebot“, dann will er weitermach­en: „Ich habe das Gefühl, dass ich noch mehr leisten kann.“Nötig sei „das richtige Paket und die richtigen Leute um mich herum“. Attraktiv scheint momentan nur ein Angebot vom Weltmeiste­rRennstall Mercedes, als Hinterherf­ahrer in einem Mittelfeld­team sieht er sich vermutlich nicht. Allerdings dürfte die erste Option der Silberpfei­le eine weitere Zusammenar­beit mit dem funktionie­renden Duo aus Weltmeiste­r Lewis Hamilton (England) und Valtteri Bottas (Finnland) sein.

Eine einjährige Pause und die spätere Rückkehr in die Formel 1 spielt dagegen keine Rolle in seinem Kopf. „Wenn du bereit bist, die Tür zu schließen, dann solltest du wirklich dazu bereit sein. Und nicht darauf hoffen, dass sie sich wieder öffnet.“

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FOTO: DPA Erstaunlic­h ehrlich: Ex-Weltmeiste­r Sebastian Vettel.

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