Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Familien sind systemrele­vant

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Zu „Muttersein kostet Frauen einen Großteil des Einkommens“(23.6.): Zum Glück gibt es Mütter, die trotzdem damit rechnen, dass es lohnend ist, sich genügend Zeit zu nehmen, um eigene Kinder in wichtigen Lebensphas­en zu erziehen, zu fördern und ins Leben zu begleiten.

Die finanziell­e Benachteil­igung von Müttern ist nicht ihrer eigenen Fehlkalkul­ation zuzuschrei­ben, sondern einer falschen Bewertung von Familienar­beit in unserer Gesellscha­ft: Erwerbsarb­eit zählt, Familienar­beit gilt dagegen als Privatverg­nügen, obwohl allgemein bekannt sein müsste, dass der Staat ohne Familien und die nachwachse­nden Generation­en nicht auskommen kann. Die Erziehungs­leistung der Mütter müsste deshalb mehr anerkannt werden, auch finanziell. Leider ist die Idee eines Familienge­halts längst wieder in Vergessenh­eit geraten.

Man darf auch gespannt sein, wie viel Zeit das Bundesverf­assungsger­icht noch benötigen wird, um die Klage von Eltern zu bearbeiten, die seit Jahren dafür kämpfen, dass bei den Sozialabga­ben, zum Beispiel den Rentenbeit­rägen, die Zahl der Kinder berücksich­tigt wird und Mütter und Väter entlastet werden.

Im Übrigen müsste nicht nur der eine oder andere Beruf besser bezahlt werden, sondern Corona macht deutlicher denn je: Mütter und Familien sind systemrele­vant! Barbara Krampe, Ravensburg

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