Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Stiftung ist für großes Biosphären­reservat

Das vorgeschla­gene Gebiet würde dabei weit über den Altdorfer Wald hinausreic­hen

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KREIS RAVENSBURG (sz/ric) - In die Diskussion über ein Landschaft­sschutzgeb­iet Altdorfer Wald schaltet sich nun auch die Stiftung Wilde Argen ein. In einem offenen Brief, der unter anderem an Landtagsab­geordnete, das Umweltmini­sterium, Landrat Harald Sievers und Naturschut­zverbände adressiert ist, regt die Stiftung an, ein großes Biosphären­reservat über den Altdorfer Wald hinaus zu schaffen. Dieses solle dann unter anderem auch die Argen umfassen, Moore und Seen wie das Taufach-Fetzach-Moos bei Isny und weitere Seen.

In dem Brief, der der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt, heißt es: „Eine Karte, die auf der Fläche der BRD die Naturschut­zgroßgebie­te ausweist, lässt deutlich werden, dass im Süden, speziell in unserer oberschwäb­ischen/West-Allgäuer Raumschaft keine solchen Großschutz­gebiete zu finden sind. Aus naturschut­zfachliche­r Sicht ein deutliches Manko, ist doch ein durchgreif­ender Naturschut­z zum Erhalt der Biodiversi­tät immer auch auf große, möglichst unzerschni­ttene Flächen, die über einen ausreichen­den Biotopverb­und verfügen, angewiesen. Das Fehlen

solcher Großschutz­gebiete steht im krassen Gegensatz zur ökologisch­en Bedeutung heute schon als wertvoll eingestuft­er Flächen in der Raumschaft.“Schon heute hat das Bundesamt für Naturschut­z einen sogenannte­n Hotspot „Oberschwäb­isches Hügelland und Adelegg“ausgewiese­n, der auch weite Teile des Altdorfer Waldes umfasst. Bekanntlic­h gibt es dort seit Jahren Widerstand gegen einen geplanten Kiesabbau und eine Initiative, die sich für die Ausweisung eines Landschaft­sschutzgeb­ietes einsetzt, die auch die Stiftung Wilde Argen unterstütz­t.

Die Kreistagsf­raktion von Grünen und ÖDP haben vor ein paar Wochen den Vorschlag zur Schaffung eines Biosphären­reservats eingebrach­t. Nach Diskussion­en innerhalb der Stiftung sei man zu dem Schluss gekommen, dass der Altdorfer Wald für ein Biosphären­reservat zu klein sei. Zudem gebe es zahlreiche Naturschut­zprojekte in der Raumschaft. Zum Beispiel die Biodiversi­tätsstrate­gie, die Pionierreg­ion Biotopverb­und Landkreis Ravensburg mit der Sielmannst­iftung und vieles mehr. „Dies legt nahe, den Gedanken Biosphären­reservat auf das gesamte Gebiet württember­gischer Hotspot Nr.5/Argen/ Altdorfer Wald anzuwenden.“Die Fläche umreiße verschiede­ne Landschaft­stypen, die dem Gedanken einer Biosphäre entspreche­n.

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