Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mesut Özil als „Tourist“verspottet
LONDON (SID) - Es war heiß im St. Mary's Stadium in Southampton an der südenglischen Küste. Und so hielt sich Tribünengast Mesut Özil einen roten Klubschirm über den Kopf, um sich vor der gleißenden Sonne zu schützen. „350 000 Pfund die Woche fürs Unterm-Schirm-Sitzen“, spottete der populäre britische Moderator Piers Morgan bei Twitter über den teuersten Edelreservisten der Premier League. Gut zwei Wochen, nachdem das Foto von „Tourist“Özil entstand, ist er nicht mal mehr das.
Beim enttäuschenden 1:1 (1:0) seines FC Arsenal gegen Leicester City am Dienstagabend fehlte der Ex-Nationalspieler im vierten Pflichtspiel in Folge im Gunners-Kader. Seit dem Restart auf der Insel kam Özil keine Sekunde zum Einsatz, nur in zwei der sieben Pflichtspiele hat es für den höchstbezahlten Profi der Klubgeschichte wie in Southampton fürs Aufgebot gereicht. Auch wenn das teilweise an leichten Rückenbeschwerden lag: Özils Zeit bei den Gunners ist nach sieben Jahren abgelaufen. Teammanager Mikel Arteta hat keine Verwendung mehr für ihn.
Er setze auf Spieler, sagte der Spanier am Montag angesprochen auf Özil und Matteo Guendouzi, „die die Werte respektieren, denen wir uns verschrieben haben, die sich unserer Kultur zu 100 Prozent verpflichtet fühlen und jeden Tag dem gerecht werden, was wir von ihnen erwarten“. Er erwarte, dass die Spieler „bereit sind, sich gegenseitig zu helfen, füreinander zu kämpfen, und dass sie es genießen, miteinander zu spielen“.
Für Klublegende Paul Merson passt der 31-Jährige nicht mehr in Artetas laufintensives 3-4-3-System. „Wenn er nicht den Ball hat, ist er einer der schlechtesten Spieler der Welt. Nennt mir einen schlechteren!“, sagte Merson kürzlich bei Sky Sports. Özil sei „das Paradebeispiel“eines Stars, der in einer ballbesitzorientierten Top-Mannschaft brillieren kann.