Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
6000 marschieren für Busfahrer Monguillot
BAYONNE (AFP) - Nach dem brutalen Angriff auf einen französischen Busfahrer hat sich die Frau des Hirntoten zu Wort gemeldet. Véronique Monguillot bedankte sich in der Zeitung „Le Parisien“für die große Anteilnahme, auch aus dem Ausland. „In all meinem Unglück bin ich sehr froh über diese Unterstützung“, sagte sie.
Selbst aus den USA und Spanien habe ihre Familie Zuspruch bekommen, so Véronique Monguillot. „Das erlaubt es mir, nicht ständig zu grübeln. Wenn ich mit meinen drei Töchtern alleine bin, ist das anders: Wir stellen uns viele Fragen.“So sei völlig ungewiss, ob es noch Hoffnung für ihren 59-jährigen Mann Philippe gebe. „Sein Herz schlägt, aber der Kopf antwortet nicht mehr.“
Zwei Männer hatten den Busfahrer im südwestfranzösischen Bayonne nach Angaben der Ermittler so heftig geschlagen und getreten, dass er im Krankenhaus für hirntot erklärt werden musste – und all das offenbar aus völlig banalem Anlass: Der Fahrer hatte die Passagiere aufgefordert, wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken aufzusetzen. Die französische Justiz hat die Männer, 22 und 23 Jahre alt, des Totschlags beschuldigt. Zwei weiteren werden Beihilfe und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Rund 6000 in Weiß gekleidete Menschen beteiligten sich am Mittwochabend in Bayonne an einem Trauermarsch für den Busfahrer. Kollegen dachten in einer Schweigeminute an den 59-Jährigen.