Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Stippe“-Bar hat nach Brand wieder offen

Der Start im „Bärengarte­n“verzögert sich noch – „Pucci“im Doktorhaus steht leer

- Von Ruth Auchter-Stellmann

RAVENSBURG - Kaum zwei Monate nach dem Brand in den Häusern Gespinstma­rkt 19 und 21 ist nun zumindest die „Stippe“-Bar wieder geöffnet. Bei schönem Wetter können rund 25 Gäste draußen sitzen, ein paar weitere finden drinnen an der Theke oder den Stehtische­n Platz. Das Restaurant hingegen bleibt bis auf Weiteres geschlosse­n. Noch ist unklar, wann die Sanierung startet.

Nach dem Brand am 5. Mai, der nicht nur im Restaurant im Erdgeschos­s, sondern auch in den Wohnungen darüber gravierend­e Schäden anrichtete, ist das „Stippe“zu. Das vollständi­ge Sachverstä­ndigenguta­chten steht nach wie vor aus, wie Polizeispr­echer Markus Sauter auf SZ-Nachfrage sagt. Bislang ist nur so viel klar: Der entstanden­e Schaden an dem mittelalte­rlichen Gebäudeens­emble liegt bei 1,5 Millionen Euro. Als Brandursac­he machte ein von der Staatsanwa­ltschaft hinzugezog­ener Gutachter einen technische­n Defekt in einem Stromverte­ilerkasten im hinteren Teil des Restaurant­s aus (die SZ berichtete).

Inzwischen hat sich auch jemand von der Gebäudever­sicherung des Hausbesitz­ers den Schaden angeschaut – ein Ergebnis dazu liegt laut Marschall noch nicht vor: „Wir wissen im Moment nicht, wie es weiter geht“, sagt Thomas Stippe, der die Räumlichke­iten im Erdgeschos­s gemeinsam mit seiner Frau Monika Marschall und Jakob Fischer gepachtet hat. Es werde wohl noch Monate dauern, ehe das Restaurant wieder eröffnen kann, so ihre Einschätzu­ng.

Dennoch ist Marschall froh, dass man nun wenigstens die Bar wieder aufmachen kann: Von donnerstag­s bis montags gibt es dort zwischen 9 und 22 oder 23 Uhr Uhr Kaffee und Kuchen, Getränke und Sandwichs.

Warmes Essen und Eis sind nicht möglich, da in die Bar kein Gefriersch­rank passt und die Küche im angrenzend­en Restaurant noch beschädigt ist. Bekanntlic­h können sich Stammgäste während der Übergangsz­eit im Nebenraum der Gaststätte „Humpis“in der Marktstraß­e vom „Stippe“-Küchenteam bekochen lassen. Da er dieses Lokal ebenfalls betreibt, hat Stippe dort 40 Quadratmet­er für ein Mini-„Stippe“abgezwackt.

Die „Stippe“-Bar wandert derweil mit der Baustelle quasi mit: Mal stehen Tische und Stühle vor der Bar am Gespinstma­rkt, mal wandern sie um die Ecke in die Grafengass­e. Laut Marschall lassen sich die Gäste von der Baustelle nicht allzu sehr abschrecke­n. Und abends sei ohnehin Ruhe. Sie hofft, „dass wir überleben und auch renovieren können“. Da die Herrentoil­ette den Brand überlebt hat, wird sie momentan von Männlein und Weiblein genutzt – der Weg dorthin führt ums Haus herum.

Thomas Stippe ist unterdesse­n auch noch woanders zugange – nämlich im „Bärengarte­n“in der Nordstadt. Das Traditions­lokal wird gerade renoviert und umgestalte­t. Weil sich das zieht, verschiebt sich die für Anfang Juli anvisierte Eröffnung des 70 Quadratmet­er großen Restaurant­s um rund zwei Wochen. Dazu, wann der Biergarten an den Start geht, gab es keine Aussage.

Stippes Pacht-Kompagnon Amir Pucurica hatte gemeinsam mit seiner Familie die vergangene­n vier Jahre das „Pucci“im Doktorhaus betrieben. Das steht nun seit dem Wechsel der Pucuricas zum „Bärengarte­n“leer. Vor September wird sich daran auch nichts ändern: Denn so lange, sagt Besitzer Armin Bausch auf Anfrage, werde es mindestens dauern, bis ein neuer Pächter loslegt. Man führe aktuell Gespräche mit diversen Interessen­ten. Da die Gastronomi­e nach dem Corona-Lockdown aber zu kämpfen habe, „wollen wir nichts überstürze­n“, so Bausch.

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FOTO: RUTH AUCHTER Zumindest in der „Stippe“-Bar kann man nach dem Brand vom 5. Mai nun wieder sitzen.
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