Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Entscheidung über Sperre für Manchester City
MANCHESTER (dpa) - Pep Guardiola hofft. Der Startrainer gibt sich zumindest alle Mühe, vor dem wegweisenden Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs Cas über den Königsklassen-Bann für Manchester City Optimismus zu verbreiten. „Ich bin für Montag so zuversichtlich, weil ich die Argumente des Clubs kenne, höre und sehe“, sagte der 49 Jahre alte frühere Bayern-Coach. Am Samstag durfte sich Guardiola nach dem 5:0-Sieg bei Brighton & Hove Albion zwar über die sportliche Qualifikation für die Champions League freuen. Sollte der Cas den zweijährigen Ausschluss der Citizens aus dem Europapokal aber bestätigen, käme das nicht nur für den Spanier einer Zäsur gleich.
Zum ersten Mal würde eine Sanktion der Europäischen Fußball-Union UEFA wegen Verstößen gegen die Finanzregeln einen wirklich großen Club wirklich hart treffen – und vor dem höchsten Sportgericht bestehen. City wurde von der UEFA für schuldig befunden, sich „schwerwiegende Verstöße“gegen das Financial Fair Play geleistet zu haben. Neben der Europapokal-Sperre wurde eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro verhängt. Der Club, Arbeitgeber von Nationalspieler Ilkay Gündogan, weist die Anschuldigungen vehement zurück und zog deshalb vor den Cas.
In dem Fall würde die Königsklasse erstmals seit fast einem Jahrzehnt ohne die Citizens stattfinden. Der entthronte Meister ist seit 2011 Dauergast, weiter als bis ins Halbfinale 2016 ging es aber nie. Auch nicht mit Guardiola, der vor vier Jahren angetreten war, um den Eigentümern aus Abu Dhabi den Henkelpott zu bescheren. Durch die Ausrichtung des Corona-Final-Turniers dieser Saison erst im August könnte zudem der kuriose Fall eintreten, dass Manchester City in Lissabon den Titel holt – diesen dann aber nicht verteidigen darf. Wie die Entscheidung auch ausfällt, die Diskussionen werden bleiben.