Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Stadt investiert in besseres Sicherheitsgefühl
Konsequenz aus Umfrage unter Bürgern – Bisher an mehreren Stellen Beleuchtung verbessert
RAVENSBURG - Die Ravensburger Stadtverwaltung hat erste Konsequenzen aus einer Umfrage unter Bürgern zu deren Sicherheitsgefühl gezogen. An mehreren Stellen in Ravensburg wurde die Beleuchtung verbessert, wie Stadtsprecher Alfred Oswald auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mitteilt. Anfang des Jahres waren insbesondere Frauen aufgefordert, Stellen zu melden, an denen sie ein mulmiges Gefühl beschleicht.
Die Gegend um den Ravensburger Hauptfriedhof wurde besonders oft erwähnt. Pflegepersonal des Kinderkrankenhauses monierte die Beleuchtung des Fuß- und Radwegs zwischen der Klinik und den städtischen Gymnasien, die von Bäumen und Gebüsch beeinträchtigt werde. Der Oberschwabenhallenparkplatz und der Bahnhof wurden beispielsweise auch genannt. Die Stadtverwaltung versprach, die genannten
Stellen nun gezielt unter die Lupe nehmen und dann zu entscheiden, wo man Abhilfe schaffen kann. An diesen Orten hat sich schon was getan:
In der Friedhofstraße, die zahlreiche Frauen in der Umfrage genannt hatten, weil sie bestimmte Abschnitte dieser Straße als unsicher empfanden, hat sich etwas getan: Am Fußweg entlang der Friedhofsmauer wurden nach Angaben der Stadtverwaltung schon im Januar zusätzliche Leuchten aufgebaut.
In der Weinbergstraße zwischen Rudolfstraße und Hirschgraben wurden die Straßenlampen im März und April gegen hellere Versionen getauscht. „Die bisherigen Leuchten waren einfache Rundleuchten, die vergleichsweise schwach waren“, so Stadtsprecher Oswald.
Die Beleuchtung in den Wartehäuschen am Busbahnhof und gleich daneben auf den Warteinseln wurde ebenfalls getauscht, sodass es dort jetzt laut Stadt deutlich heller ist. Auch bei der restlichen Beleuchtung um den Bahnhof herum sei schon bald ein Lampentausch geplant, die Leuchten seien schon bestellt.
Für die Schwanenstraße wird geprüft, ob man dort mit zusätzlichen Leuchten an den bestehenden Masten die Situation auf dem Radweg verbessern kann.
Wegen des Corona-Notbetriebs sei das Tiefbauamt zeitlich noch nicht dazu gekommen, alle eingegangenen Vorschläge zu prüfen, teilt die Stadt mit. Sie würden aber jetzt abgearbeitet. Der Grünstreifen zwischen Schussenstraße und Stadtmauer wurde bei der Umfrage ebenfalls als zu düster beschrieben. Dort hat sich die Situation aber noch nicht verbessert. Vor knapp zwei Wochen wurde bei der Polizei ein sexueller Übergriff angezeigt, der sich dort in der Dunkelheit ereignet haben soll.
Nach Angaben der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, EvaMaria
Komprecht, gibt es mehrere Ursachen für empfundene Unsicherheit – neben mangelnder Beleuchtung zählten als unangenehm eingeordnetes Publikum, Verlassenheit von Plätzen oder Wegen und Unübersichtlichkeit eines Ortes dazu.