„Großdemonstration ist eine hirnlose Initiative“

Zum Artikel: „Großdemo am Rutensonntag geplant“(17. Juli)

Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen: Da soll nun ausgerechnet am Rutensonntag eine Großdemo gegen die Einschränkung der Grundrechte in Ravensburg stattfinden. Welche Profilneurose tragen eigentlich die Verantwortlichen vor sich her? Von welcher Form von Einschränkungen reden die da? Haben diese Verantwortlichen keine Artikel über die Entwicklung der Pandemie in Spanien, Frankreich, Italien, Israel und den USA gelesen? Oder verstehen sie diese Artikel und Informationen nicht? Oder können sie Zahlen nicht lesen? Wir wissen doch inzwischen sehr genau, wer betroffen sein kann bei solchen fahrlässigen Veranstaltungen. Nein, es sind nicht nur ältere Menschen, sondern auch inzwischen verstärkt jüngere Menschen zwischen 20 und 50, die sich infiziert haben. Erste Fälle wurden auch bereits in Kindergärten und Kitas positiv getestet.

Ich sehe meine Persönlichkeitsrechte nur gefährdet, wenn Menschen wie die Organisatoren solcher Veranstaltungen dazu aufrufen, in großen Menschenansammlungen zu demonstrieren. Sie gefährden ja nicht nur sich, sondern ihre direkten Nachbarn und Mitmenschen, ihre Kinder, sie gefährden öffentliche Institutionen, die Gastronomie und den Einzelhandel massiv. Wir hatten die Entwicklung unter Kontrolle. Abgesehen davon, dass ich weder mit linken Extremisten noch mit Rechtsradikalen kann, mache ich mir schon Gedanken, wie hirnlos solche Initiativen sind. Und dann noch von spirituellen oder gottesdienstähnlichen Kundgebungen zu sprechen, ist schon blanker Hohn.

Eine Unterstützung und Stärkung unserer freien und demokratischen Gesellschaft in diesen schwierigen Zeiten sieht anders aus!

Ulrich Gröner, Grünkraut