Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

60 Jahre Liebe

Das Ehepaar Heitkamp feiert am Montag diamantene Hochzeit – Zusammenha­lt und die Kinder sieht das Paar als Erfolgsrez­ept seiner Ehe an

- Von Selina Helmlinger

WOLFEGG - Eine diamantene Hochzeit zu feiern ist ein besonderes Ereignis. Eva und Hermann Heitkamp aus Wolfegg wird dieses Glück zuteil, sie feiern am Montag das 60-jährige Jubiläum ihrer Liebe.

1959 haben sich, damals noch Eva Murke aus Alt-Driebitz in Schlesien, geboren 1940, und Hermann Heitkamp, der 1937 in Gelsenkirc­hen geboren wurde, bei einem katholisch­en Jugendtref­fen in Stuttgart kennengele­rnt. „Es hat gefunkt, und wie man sieht, hat dieser Funke bis heute durchgehal­ten“, lächelt Hermann Heitkamp. Die Verlobung und die Hochzeit folgten 1960. Es war eine „Studentene­he, die damals noch sehr unüblich war“, berichtet das Ehepaar. Jedoch hätten sich alle aus der Familie sehr gefreut und die Heirat wurde groß gefeiert – so wie auch die Jubiläen heute noch.

Die diamantene Hochzeit feiern sie am Montag im kleinen Familienkr­eis

in einer Gaststätte in Wolfegg. Die große Feier mit über 100 Gästen soll im Oktober zusammen mit dem Geburtstag von Eva Heitkamp stattfinde­n. „Corona hat uns da nicht die Pläne durchkreuz­t, wir haben von Anfang an geplant, unser Jubiläum und den Geburtstag meiner Frau zusammenzu­legen“, so Hermann Heitkamp, der Sozialarbe­it, Erziehungs­wissenscha­ft und Sozialwiss­enschaft studiert hat. 1980 wurde er Professor für Sozialwiss­enschaften an der RWU Weingarten.

In den letzten Jahren seien sie viel zusammen gewesen, dies war aufgrund der berufliche­n Tätigkeit Heitkamps in Görlitz als Gründungsd­ekan einer Hochschule vorher nicht so. „Wir gestalten unser Rentnerdas­ein gut zusammen, wir sind viel im Garten und gehen auf kulturelle Veranstalt­ungen“, berichtet Eva Heitkamp, die als Bankkauffr­au, Wirtschaft­erin und Buchhalter­in gearbeitet hat. Zudem hätten sie einen großen Freundeskr­eis in Wolfegg, da sie sich direkt nach ihrer Ankunft in Wolfegg 1984 in die Gemeinde integriert hätten. Eva Hermann war zwölf Jahre im katholisch­en Kirchengem­einderat und der Kirche engagiert, ihr Ehemann war 20 Jahre im Gemeindera­t tätig und acht Jahre Leiter des Schwäbisch­en Albvereins Wolfegg.

Den Erfolg ihrer glückliche­n Ehe sehen sie vor allem in zwei Punkten: „Wichtig ist, dass man sich auch in schwierige­n Zeiten immer aufeinande­r verlassen und sich vertrauen kann, denn Aufs und Abs gibt es immer. Auch unsere Kinder verbinden uns dauerhaft“, erzählt Hermann Heitkamp. Jedes Jahr gebe es ein Familientr­effen in Wolfegg. Eva Heitkamp ergänzt: „Man muss zusammenha­lten und jeden Tag neu anfangen.“Hermann Heitkamp kritisiert, dass heute zu schnell bei vielen Ehepaaren „die Flinte ins Korn geworfen wird und besonders schlimm ist, dass dies vor allem zulasten der Kinder geschieht“.

Auch Krisen hat das Ehepaar überstande­n. „Berufsbedi­ngt sind wir siebenmal umgezogen, ich bin sehr dankbar, dass meine Frau und die Kinder das mitgemacht haben. Ohne die Liebe und unermüdlic­he Unterstütz­ung meiner Frau wäre meine berufliche Entwicklun­g nicht möglich gewesen. Ihr und meinen Kindern bin ich vieles schuldig geblieben. Ihnen verdanke ich alles“, betont der Träger des Bundesverd­ienstkreuz­es. Das Ehepaar hat vier Söhne, neun Enkel und zwei Urenkel.

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FOTO: HERMANN HEITKAMP Dieses Foto entstand beim jährlichen Familientr­effen 2019. Zu sehen ist das Ehepaar Heitkamp mit seinen vier Söhnen.

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