Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Hochmeiste­r des Deutschen Ordens besucht Altshausen

In der Schlosskir­che findet für Frank Bayard ein Pontifikal­amt statt

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ALTSHAUSEN (cmb) - Mit einem Pontifikal­amt in der Schlosskir­che hat Altshausen den Besuch des Hochmeiste­rs des Deutschen Ordens, Frank Bayard, gefeiert. Auf seiner Visitation war er erstmals in seiner Funktion als Oberhaupt der geistliche­n Gemeinscha­ft Gast in Schloss und Kirche Altshausen.

Zwar sei seine Exzellenz bereits einige Male zu Besuch im ehemaligen Deutschord­ensschloss gewesen, jedoch erstmals in seinem Amt als Hochmeiste­r, das er seit zwei Jahren ausübt, so Pfarrer Christof Mayer, geistliche­r Assistent der Familiaren der Komturei des rund 800 Jahre zählenden Ordens. Im Pfarrhaus berichtete Bayard gemeinsam mit Komtur Frank Reis der „Schwäbisch­en Zeitung“über Sinn, Werte und Lebendigke­it des geistliche­n Zusammensc­hlusses. „Helfen, Heilen und Wehren“laute das Gründercha­risma, das bis in die heutige Zeit wirke, so Bayard. Der Deutsche Orden engagiere sich in der Kinder-, Jugend- und Seniorenhi­lfe und fokussiere sich vor allem auf Möglichkei­ten für Menschen mit Suchterkra­nkungen.

Laut Komtur Frank Reis habe der Deutsche Orden vier Schwerpunk­te: religiös-spirituell, sozial-karitativ, kulturell und gesellscha­ftlich. „Abseits materielle­r Not ist der Zeitgeist an geistlich-seelische Herausford­erungen geknüpft, an Menschen, die auf der Suche nach innerem Halt sind“, so Bayard. Menschen auf ihrem persönlich­en Weg zum Glauben einen begehbaren Zugang zu schenken, sei ihm ein besonderes Anliegen. „Der Glaube zeigt sich gerade in der heutigen Zeit als sehr persönlich­e Thematik. Es bedarf Vertrauen, sich mit Fragen an einen sensiblen Gesprächsp­artner zu wenden“, so Pfarrer Mayer. Beim Deutschen Orden gelingt dies mancherort­s auch mittels feinsinnig­er Interventi­onen, wie etwa der Musik. Mehr als 1000 Mitglieder, Ordensschw­estern und

Ordensbrüd­er, sogenannte Familiaren, also Laien und Geistliche ohne Ordensgelü­bde, umfasst der Deutsche Orden mit Sitz in Wien aktuell. „Dennoch könne man dem Deutschen Orden nicht wie einem Verein beitreten“, so Mayer.

Um Spirituali­tät und Ziele authentisc­h gesellscha­ftlich zu realisiere­n, sich mit den religiösen Fragen des Zeitgeiste­s bewusst auseinande­rzusetzen, sei man im wahren Wortsinn auserwählt. „Bewusst bitten die Familiaren persönlich Menschen, sich anlässlich einer Aspirantur und dieser vorausgega­ngenen

Einkehrtag­e im Kloster Heiligkreu­ztal zu hinterfrag­en, ob eine Mitgliedsc­haft im Orden für sie infrage komme. Das Grundchari­sma des Ordens spiegelte sich in Bayards Predigt im Rahmen des von ihm zelebriert­en Pontifikal­amtes wider: Der Mensch säe, Gott bringe die Saat zum Wachsen.

Nach dem Gottesdien­st öffnete Bürgermeis­ter Patrick Bauser im Rathaus das Goldene Buch der Gemeinde. „Besondere Menschen mit ihren besonderen Geschichte­n, die mit ihren Besuchen Altshausen immer wieder bereichern, hatten lange Zeit keine Möglichkei­t, Altshausen eine kleine schriftlic­he Erinnerung zu schenken“, so Bauser. „Zum 80. Geburtstag von Carl Herzog von Württember­g hatten wir uns entschiede­n, ein Goldenes Buch in die Gemeinde einzuführe­n.“Die für Hochmeiste­r Frank Bayard vorgesehen­e Seite hatte Pfarrer Christof Mayer zuvor eigens gestaltet.

 ?? FOTO: CHRISTINA MARIA BENZ ?? Der seit zwei Jahren amtierende Hochmeiste­r des Deutschen Ordens, Frank Bayard (rechts), verewigt sich im Beisein von Bürgermeis­ter Patrick Bauser (links) und Pfarrer Christof Mayer (Mitte) im Goldenen Buch der Gemeinde Altshausen.
FOTO: CHRISTINA MARIA BENZ Der seit zwei Jahren amtierende Hochmeiste­r des Deutschen Ordens, Frank Bayard (rechts), verewigt sich im Beisein von Bürgermeis­ter Patrick Bauser (links) und Pfarrer Christof Mayer (Mitte) im Goldenen Buch der Gemeinde Altshausen.

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