Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Neun-Millionen-Grenze fest im Blick
sterreich ist nicht nur ein wunderschönes Land, es wird auch immer größer. Nicht geografisch betrachtet, sondern was die Bevölkerung angeht. Zieht man die vielen Touristen ab, leben in der Alpenrepublik 8,9 Millionen Menschen. Das sind etwa 40 000 Leutchen mehr als noch Anfang 2019. Während die Demografen ja ständig vor schrumpfenden Gesellschaften warnen, muss die Frage erlaubt sein: Wie machen die Österreicher das? Die Antwort – es wandern einfach mehr Leute ein, als Leute auswandern.
Im Jahr 2019 hielten es 150 419 Menschen für eine gute Idee, sich in Österreich niederzulassen, während 109 806 endgültig genug von Wiener Schnitzel oder Sachertorte hatten und das Land verließen. Am Vervielfältigungsdrang der bio-österreichischen Urbevölkerung liegt der Zuwachs also nicht. Hierbei ist der Österreicher noch lethargischer als der Deutsche: Bei uns bekommt jede Frau durchschnittlich 1,59 Kinder, in Österreich sind es lediglich 1,53. Das bedeutet, jede weibliche Person in Österreich steckt durchschnittlich 1,53 mit neuem Leben an.
Experten wissen, dass diese Zahl am Ende zu klein ist, um noch einmal so eine Größe zu erreichen wie damals 1910, als die Österreich-Ungarische Monarchie mit fast 29 Millionen kaisertreuen Untertanen im Vergleich zu heute aus allen Nähten platzte. Und so nimmt man also in unserem Nachbarland machbarere Ziele in den Blick: Neun Millionen könnten es schon bald sein. Viel mehr aber besser nicht. Sonst werden womöglich noch Schnitzel und Sachertorte knapp. (nyf )