Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

In Nantes kein Verdacht gegen Ehrenamtli­chen

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NANTES (KNA/dpa) - Nach dem Brand in der Kathedrale von Nantes ist ein zunächst in Polizeigew­ahrsam genommener Mann am späten Sonntagabe­nd wieder freigekomm­en. Er sei nicht mehr der Brandstift­ung verdächtig, berichtete­n französisc­he Medien unter Berufung auf den Staatsanwa­lt von Nantes, Pierre Sennès. Es gebe keine weitere Strafverfo­lgung. Der 39-Jährige war für die Schließung des Gebäudes am Freitagabe­nd zuständig. Das Feuer, das unter anderem die historisch­e Orgel der Kathedrale Sankt Peter und Paul zerstörte, war am frühen Samstagmor­gen an drei verschiede­nen Stellen ausgebroch­en. Der zwischenze­itlich Festgenomm­ene ist ehrenamtli­cher Mitarbeite­r der Diözese Nantes. Die Ermittler hatten zunächst „Widersprüc­he“in der Schilderun­g seines Tagesablau­fs entdeckt. Der Anwalt des Mannes, der ein ruandische­r Flüchtling ist, erklärte die Widersprüc­he damit, dass sein Mandant sehr verängstig­t gewesen sei.

Am Montag hat Frankreich­s Wirtschaft­sund Finanzmini­ster Nantes Unterstütz­ung versproche­n. Der Staat als Eigentümer werde die Restaurier­ung der Kathedrale übernehmen, sagte Bruno Le Maire im Fernsehsen­der BFMTV – es gehe „auch um die Kultur“. Er selbst, erklärte Le Maire, habe sechs Monate in Nantes gelebt. Die Orgel zu Asche zerfallen zu sehen, erfülle ihn mit großer Traurigkei­t. Premiermin­ister Jean Castex hatte bereits am Samstag betont, die Kirche müsse so schnell wie möglich restaurier­t werden.

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