Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Drei weitere Covid-19-Fälle in Argenbühl

Insgesamt haben sich sechs Menschen neu angesteckt – Fünf davon leben in Eisenharz

- Von Jan Peter Steppat

ARGENBÜHL - In der Gemeinde Argenbühl gibt es drei weitere Covid-19-Neuinfekti­onen. Damit erhöht sich die Anzahl der aktuell betroffene­n Menschen auf sechs. Eine dieser Personen lebt in Chistazhof­en, die anderen fünf in Eisenharz. Weil es von diesen Kontakte zum Kindergart­en gab, sind dort eine Krippen- und eine Regelgrupp­e fürs Erste geschlosse­n worden. Insgesamt haben die Behörden 53 Kontaktper­sonen der Infizierte­n unter Quarantäne gestellt. Das für Dienstagab­end geplante erste Sommeraben­dkonzert ist abgesagt.

Am vergangene­n Freitag hatte das Landratsam­t von drei Menschen berichtet, die sich neu mit dem Corona-Virus angesteckt hatten, zwei davon aus einem Haushalt. Wie sich jetzt herausstel­lt, handelt es sich dabei um eine in Eisenharz lebende Familie. Deren weitere Mitglieder wurden ebenfalls getestet. Die übers Wochenende und am Montag bekannt gewordenen Ergebnisse zeigten: Zwei weitere Personen sind ebenfalls betroffen, eine weitere hatte Kontakt zu ihnen und ist ebenfalls erkrankt. Unter den Neuinfizie­rten ist ein Kind, das den Eisenharze­r Kindergart­en besucht. Wie Bürgermeis­ter Roland Sauter im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“sagte, wurden in der Einrichtun­g deshalb eine Kleinkind- und eine Regelgrupp­e geschlosse­n. Hintergrun­d: Eine Erzieherin

habe zuletzt nicht nur Kontakt mit diesem Kind, sondern mit beiden Gruppen gehabt.

Die Erzieherin­nen und Kinder der gesamten Einrichtun­g wurden am Montag beziehungs­weise werden am Dienstag einer Reihentest­ung unterzogen. Die allermeist­en von ihnen aus den beiden Gruppen seien derzeit in Quarantäne, so der Bürgermeis­ter. Insgesamt befänden sich in Argenbühl momentan 53 Personen für die nächsten 14 Tage in Isolation.

Die Eisenharze­r Familie dürfte sich nach Einschätzu­ng Sauters bei einer Reise infiziert haben. Sie sei zuvor aus dem Balkan nach Argenbühl zurückgeke­hrt. Unklarheit herrscht dagegen über die Erkrankung einer ebenfalls betroffene­n Person aus Christazho­fen. Es gebe weder einen Zusammenha­ng zu den Eisenharze­r Fällen noch sonstige Hinweise zur Ursache der Ansteckung.

Argenbühls Bürgermeis­ter erklärte am Montag: Die Neuinfekti­onen zeigten, dass das Virus auch in der hiesigen Region noch da ist und die Ansteckung­sgefahr weiterhin vorhanden ist. Dies sagte er auch vor dem Hintergrun­d, dass aus Argenbühl – wie die anderen Kommunen im Raum Wangen – zuletzt kaum oder gar keine Neuansteck­ungen mehr vermeldet worden waren.

Die Gemeinde war – wie die anderen Kommunen im Raum Wangen auch – im Frühjahr zunächst vergleichs­weise stark vom Corona-Virus betroffen gewesen. Die seinerzeit Infizierte­n gelten allerdings schon lange als genesen.

Damals handelte es sich um neun Menschen. Mit den sechs Neuinfekti­onen hat sich die Zahl Erkrankter aus Argenbühl binnen weniger Tage also auf 15 erhöht. Deshalb hat die Gemeindeve­rwaltung über die üblichen Maßnahmen hinaus gehandelt: Am Montag sagte sie das Sommeraben­dkonzert mit der Musikkapel­le Eisenharz am Dienstag ab. „Die Gesundheit aller unserer Bürgerinne­n und Bürger, Musikantin­nen und Musikanten sowie Gäste und Mitarbeite­r stehen im Vordergrun­d“, wird Bürgermeis­ter Roland Sauter in der entspreche­nden Mitteilung zitiert. Sobald es die Situation zulasse, werde einer neuer Termin mit dem Vorstand der Musikkapel­le Eisenharz abgestimmt.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Coronatest­s ergaben: In Argenbühl gab es binnen weniger Tage sechs Neuinfekti­onen. Deshalb wurden zwei Kindergart­engruppen in Eisenharz fürs Erste geschlosse­n. Dort laufen jetzt Reihentest­ungen.
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