Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Drei weitere Covid-19-Fälle in Argenbühl
Insgesamt haben sich sechs Menschen neu angesteckt – Fünf davon leben in Eisenharz
ARGENBÜHL - In der Gemeinde Argenbühl gibt es drei weitere Covid-19-Neuinfektionen. Damit erhöht sich die Anzahl der aktuell betroffenen Menschen auf sechs. Eine dieser Personen lebt in Chistazhofen, die anderen fünf in Eisenharz. Weil es von diesen Kontakte zum Kindergarten gab, sind dort eine Krippen- und eine Regelgruppe fürs Erste geschlossen worden. Insgesamt haben die Behörden 53 Kontaktpersonen der Infizierten unter Quarantäne gestellt. Das für Dienstagabend geplante erste Sommerabendkonzert ist abgesagt.
Am vergangenen Freitag hatte das Landratsamt von drei Menschen berichtet, die sich neu mit dem Corona-Virus angesteckt hatten, zwei davon aus einem Haushalt. Wie sich jetzt herausstellt, handelt es sich dabei um eine in Eisenharz lebende Familie. Deren weitere Mitglieder wurden ebenfalls getestet. Die übers Wochenende und am Montag bekannt gewordenen Ergebnisse zeigten: Zwei weitere Personen sind ebenfalls betroffen, eine weitere hatte Kontakt zu ihnen und ist ebenfalls erkrankt. Unter den Neuinfizierten ist ein Kind, das den Eisenharzer Kindergarten besucht. Wie Bürgermeister Roland Sauter im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“sagte, wurden in der Einrichtung deshalb eine Kleinkind- und eine Regelgruppe geschlossen. Hintergrund: Eine Erzieherin
habe zuletzt nicht nur Kontakt mit diesem Kind, sondern mit beiden Gruppen gehabt.
Die Erzieherinnen und Kinder der gesamten Einrichtung wurden am Montag beziehungsweise werden am Dienstag einer Reihentestung unterzogen. Die allermeisten von ihnen aus den beiden Gruppen seien derzeit in Quarantäne, so der Bürgermeister. Insgesamt befänden sich in Argenbühl momentan 53 Personen für die nächsten 14 Tage in Isolation.
Die Eisenharzer Familie dürfte sich nach Einschätzung Sauters bei einer Reise infiziert haben. Sie sei zuvor aus dem Balkan nach Argenbühl zurückgekehrt. Unklarheit herrscht dagegen über die Erkrankung einer ebenfalls betroffenen Person aus Christazhofen. Es gebe weder einen Zusammenhang zu den Eisenharzer Fällen noch sonstige Hinweise zur Ursache der Ansteckung.
Argenbühls Bürgermeister erklärte am Montag: Die Neuinfektionen zeigten, dass das Virus auch in der hiesigen Region noch da ist und die Ansteckungsgefahr weiterhin vorhanden ist. Dies sagte er auch vor dem Hintergrund, dass aus Argenbühl – wie die anderen Kommunen im Raum Wangen – zuletzt kaum oder gar keine Neuansteckungen mehr vermeldet worden waren.
Die Gemeinde war – wie die anderen Kommunen im Raum Wangen auch – im Frühjahr zunächst vergleichsweise stark vom Corona-Virus betroffen gewesen. Die seinerzeit Infizierten gelten allerdings schon lange als genesen.
Damals handelte es sich um neun Menschen. Mit den sechs Neuinfektionen hat sich die Zahl Erkrankter aus Argenbühl binnen weniger Tage also auf 15 erhöht. Deshalb hat die Gemeindeverwaltung über die üblichen Maßnahmen hinaus gehandelt: Am Montag sagte sie das Sommerabendkonzert mit der Musikkapelle Eisenharz am Dienstag ab. „Die Gesundheit aller unserer Bürgerinnen und Bürger, Musikantinnen und Musikanten sowie Gäste und Mitarbeiter stehen im Vordergrund“, wird Bürgermeister Roland Sauter in der entsprechenden Mitteilung zitiert. Sobald es die Situation zulasse, werde einer neuer Termin mit dem Vorstand der Musikkapelle Eisenharz abgestimmt.