Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Corona-Infektion in Lindauer Kindertage­sstätte

Reihentest­ungen auch für Eltern und Kinder der anderen Gruppe

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Lindau hat drei neue Corona-Infektione­n. Betroffen ist eine Familie, von der ein Kind ins Kinderhaus IdeenReich in der Lindauer Denkfabrik geht. Bei ihm ist eine Infektion mit dem Coronaviru­s nachgewies­en worden. Die betroffene Kindergart­engruppe befindet sich unter häuslicher Quarantäne, die gesamte Einrichtun­g wurde vom Träger vorsorglic­h bis Ende der Woche geschlosse­n. Das teilt das Landratsam­t auf Anfrage der Lindauer Zeitung mit.

Derzeit finden Reihentest­ungen statt. Es können sich nicht nur direkte Kontaktper­sonen, sondern auch die Eltern und Kinder der anderen Gruppen testen lassen, schreibt Pressespre­cherin Sibylle Ehreiser. Nach Vorliegen der Testergebn­isse wird der Träger entscheide­n, ob es in der nächsten Woche in der Einrichtun­g zumindest eine Notbetreuu­ng geben kann. Wer in angeordnet­er Quarantäne ist, muss zuhause bleiben, enge Kontakte vermeiden und Hygienemaß­nahmen beachten, heißt es weiter.

„Das Virus ist nach wie vor hier“, mahnt Landrat Elmar Stegmann mit Blick auf die schwindend­e Durchhalte­moral bei den Schutz- und Hygienemaß­nahmen. „Ich bitte nochmals eindringli­ch alle Bürgerinne­n und Bürger, sich an die Mindestabs­tände zu halten sowie die MundNasen-Bedeckung gewissenha­ft zu tragen.“

In den vergangene­n Wochen habe es nur vereinzelt­e Infektione­n im Landkreis gegeben, die durch den Fachbereic­h Gesundheit­swesen des

Landratsam­ts gut nachvollzo­gen werden konnten. Auch die Kontaktper­sonen konnten identifizi­ert und unter Quarantäne gestellt werden, schreibt das Landratsam­t. Nun sei erstmals wieder eine Einrichtun­g und damit ein größerer Personenkr­eis betroffen. Das Landratsam­t Lindau habe rund um das neuerliche Infektions­geschehen umgehend alle Maßnahmen eingeleite­t. Betroffen sind noch weitere Familienmi­tglieder. Wie sich die Familie infiziert hat, sei momentan aber noch unklar.

Derzeit sind 29 Menschen in häuslicher Quarantäne, indirekt sind jedoch etwa 80 Kinder, ihre Familien sowie das Kinderhaus­personal betroffen. „Nach den Reihentest­ungen wissen wir mehr“, so der Landrat. Im Vergleich zu den Einzelfäll­en der letzten Wochen könne es beim aktuellen Infektions­geschehen aber sein, dass nicht alle möglichen Kontaktper­sonen umgehend identifizi­ert und unter Quarantäne gestellt werden können. „Wir weisen deshalb die Öffentlich­keit auf dieses Infektions­geschehen hin und appelliere­n nochmals dringend, sich an die Schutz- und Hygienemaß­nahmen zu halten“, so Stegmann weiter.

Bereits am Sonntag hatte es einen neuen Corona-Fall gegeben. Wo sich der oder die Betroffene angesteckt hat, scheint auch hier unklar. Laut Landratsam­t gebe es keine Beziehung zu den Vorfällen in Friedrichs­hafen, wo sich mehrere Menschen auf einer Party infiziert haben. „Der Ansteckung­sweg lässt sich in dem neuen Fall nicht nachvollzi­ehen“, schreibt Sibylle Ehreiser auf Nachfrage der Lindauer Zeitung.

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