Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Flaute nach verheißungsvollem Auftakt
WYC-Crew segelt beim ersten Bundesligaspieltag in Kiel auf Platz fünf
FRIEDRICHSHAFEN/KIEL (sz) - Besser hätte die Rückkehr ins Wettkampfgeschehen für die Segler des Württembergischen Yacht-Clubs (WYC) nicht laufen können. Gleich in der ersten Wettfahrt der Segelbundesliga 2020 überhaupt überquerte die Crew aus Friedrichshafen als erste die Ziellinie. Da weniger erfolgreiche Regatten folgten, beendete der WYC den ersten Spieltag der Bundesliga in Kiel letztlich jedoch auf Rang 5 – und auch nur, weil sich Simon und Felix Diesch, Lukas Ammon und Carlo Schnetz durch einen guten dritten Tag noch nach vorne gearbeitet hatten.
Nach dem verheißungsvollen Auftaktsieg folgte ein zweiter Platz, ehe das Team aus dem Tritt kam. Es folgten zwei sechste und ein fünfter Platz, ehe ein zweiter Platz den Freitag beschloss. Denn bei der Bundesliga segeln immer sechs Boote in einem kurzen Rennen von maximal 20 Minuten Dauer, dann wird auf dem Wasser gewechselt. Nach drei Durchgängen
waren alle 18 Teams einer Liga einmal im Rennen. 16 Wettfahrten absolvierte diesmal jeder Verein, denn bei ein bis drei Windstärken an allen drei Tagen konnte das komplette Programm gesegelt werden.
Lag das WYC-Team am Freitagabend nach den gemischten Ergebnissen noch auf Rang 12, so verbesserte sich die Crew am Samstag auf Rang zehn – und ließ mit der Serie 21-1-3 in den letzten Wettfahrten am Sonntag eine Reihe von Topergebnissen folgen, die zu einer Verbesserung auf Rang fünf führten. „Es war ein Kaltstart. Wir haben vor zwei Wochen bei wenig Wind auf dem Bodensee zweimal eine Stunde in dieser Konstellation trainiert, dann am Donnerstag in Kiel“, sagte Simon Diesch. Der 25-Jährige, der sonst in der olympischen 470er-Jolle segelt, steuerte zum ersten Mal in der Liga. „Erster Tag, erstes Rennen, erster Sieg – so wünscht man sich das“, grinste er angesichts des Auftakts. „Es waren banale Fehler, die die folgenden Rennen gekostet haben“, analysierte er. Ein Frühstart, bei dem das Team noch einmal hinter die Startlinie zurück musste, ein Strafkringel im nächsten Rennen und dann noch einmal die Zeit bis zur Startlinie verschätzt. Schon sah die Bilanz ganz anders aus. „Da fehlt mir einfach die Routine in diesem Format und auf den Kielbooten“, so Simon Diesch weiter, „aber wir haben schnell aus diesen Fehlern gelernt.“
Team-Manager Klaus Diesch hatte das Team zusammengestellt. „Die Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt. Sie haben sich über die drei Tage ständig verbessert und einen super Teamgeist bewiesen.“
Den Spieltag in Kiel gewann überraschend der Aufsteiger ONEKiel mit klarem Vorsprung vor dem SMC Überlingen. Meister VSaW aus Berlin segelte auf Rang neun. In der 2. Liga gewann der BYC Überlingen. Der nächste von fünf geplanten Spieltagen wird vom 28. bis 30. August in Berlin folgen.