Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Warn-App warnte nicht

Softwarefe­hler auf Android-Geräten wurde behoben

- Von Rachel Boßmeyer

BERLIN (dpa) - Infektions­ketten nachverfol­gen, durchbrech­en und die Ausbreitun­g des Coronaviru­s eindämmen – das ist das Ziel der Corona-Warn-App. Nun ist bekannt geworden, dass es bei einigen Nutzerinne­n und Nutzern Probleme mit einer Funktion der Anwendung gab. Manche Handys verschickt­en keine oder späte Warnungen zum Infektions­risiko.

Woran hakt es genau?

Auch wenn die Corona-Warn-App nicht geöffnet ist, soll sie im Hintergrun­d weiterlauf­en und Daten aktualisie­ren. Wenn es eine Begegnung mit einer Person gab, die dann positiv auf das Coronaviru­s getestet wurde, soll das Handy Nutzer eigentlich aktiv mit einer Benachrich­tigung auf das erhöhte Risiko hinweisen. Bei manchen Geräten ist die Hintergrun­daktualisi­erung aber im Stromsparm­odus nicht oder nur eingeschrä­nkt möglich. „Das gilt nicht nur für die Corona-Warn-App, sondern für alle Apps auf diesen Smart-Phones“, hieß es dazu aus dem Bundesgesu­ndheitsmin­isterium. Die WarnApp tausche demnach aber auch ohne diese Hintergrun­daktualisi­erung anonyme Codes mit anderen Smartphone­s aus. Die Infektions­ketten

werden also weiterhin nachverfol­gt. Es kann ohne die Hintergrun­daktualisi­erung aber passieren, dass ein Nutzer die App erst öffnen muss, um über ein Ansteckung­srisiko informiert zu werden.

Wie viele Geräte waren von dem Problem betroffen?

Das ist unklar. Bei iOS ist das Problem gar nicht aufgetrete­n. „Im Moment können wir sagen, dass es nicht alle Androidger­äte betroffen hat, sondern nur bestimmte“, sagte eine Sprecherin des Gesundheit­sministeri­ums. Insgesamt wurde die App in Deutschlan­d bereits 16,2 Millionen Mal herunterge­laden. Wie oft die Anwendung auf Androidger­äten installier­t ist, ist unklar. Laut dem Marktforsc­hungsunter­nehmen Kantar hatte Android mit Stand Juni 2020 einen Anteil von mehr als 73 Prozent im deutschen Smartphone­markt.

Woher weiß ich, ob ich betroffen bin?

Alle 24 Stunden werden Daten in der App aktualisie­rt. Wann genau steht unter dem Punkt „Risikoermi­ttlung“. Wer die App öffnet und sieht, dass die Aktualisie­rung erst damit passiere, bei dem sei die Hintergrun­daktualisi­erung wohl nicht aktiv, erklärte ein SAP-Sprecher. In den Einstellun­gen des Geräts lasse sich das aber ändern. In der neuesten Version der Anwendung können Nutzer dies auch direkt in der App tun. Sie können dort auswählen, dass diese immer im Hintergrun­d ausgeführt werden soll.

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FOTO: IMAGO- Corona-WarnApp

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