Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Maskenmuff­el

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Um es gleich zu sagen, das Gros der Oberschwab­en hält sich an die coronabedi­ngte Kleiderord­nung und zeigt Maske. Aber es gibt halt auch Zeitgenoss­en, die sich partout nicht abbringen lassen, „oben ohne“rumzulaufe­n. Und diese Nudisten unterm coronagebe­utelten Volk bauen sich dann, Unerschroc­kenheit demonstrie­rend, vor ihrem Gegenüber auf und blasen ihm ihren Atem ins Konterfei, wo man in Zeiten der Seuche den anderen doch gerade davor schützen soll. So geschehen in der Weingarten­er Geschäftsw­elt, die mit Abstand und Hygiene tapfer der Seuche die Stirn bietet und dennoch versucht, den Leuten ihren Einkauf so angenehm wie möglich zu machen. Und, nicht zu vergessen, im Gegensatz zum Kunden, der den Mund-Nasen-Schutz gerade mal für ein paar Minuten überstreif­en muss, sind Buchhändle­r, Optiker und Co. den lieben langen Tag mit diesem Stück Stoff vermummt. Folgende Maskenmuff­el sind derzeit unter uns: Da gibt es diejenigen, die es immer schon besser wussten und die Sinnhaftig­keit anzweifeln. Blanken Gesichts marschiere­n sie in den Laden, um die regelkonfo­rm verhüllte Geschäftsf­rau anzuherrsc­hen: „Zeigen Sie mir erst einmal jemand, der Corona hat, dann setz ich mir so ein Ding auf.“Oder es gibt die Lässigen, die passend zum Outfit, die Maske unters Kinn schieben und damit meinen, doch mehr als genug zur Eindämmung von Covid-19 getan zu haben. Nicht zuletzt sind da noch die Mitbürger, die aus medizinisc­hen Gründen keine Maske tragen dürfen, aber ihr Attest zufällig vergessen haben.

Also liebe Weingarten­er: Macht den Geschäftsl­euten in Coronazeit­en nicht unnötig das Leben schwer und zieht euch das Stück Stoff über Mund und Riecher. Ihr wollt geschützt sein, also schützt auch andere.

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