Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Aufsteiger TSV Eschach nimmt Double ins Visier

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RAVENSBURG (ke) - Es ist ein Novum, dass im TSV Eschach ein Landesligi­st im Fußball-Bezirkspok­al vertreten ist. Denn es ist ein Wettbewerb, der normalerwe­ise den Kreisund Bezirkslig­isten vorbehalte­n ist. Doch der Bezirkslig­ameister der Saison 2019/20 muss nachsitzen, weil der Bezirkspok­al von der alten in die neue Saison verschoben wurde. Der Vorjahresf­inalist spielt am Samstag (15.30 Uhr) beim Bezirkslig­isten SV Bergatreut­e um den Einzug ins Finale. Im zweiten Halbfinale, am Sonntag (13 Uhr), stehen sich die A-Ligisten TSV Tettnang und SC UnterzeilR­eichenhofe­n gegenüber.

Strenge Regeln: Begrenzte Zuschauerz­ahlen, Hygienevor­schriften, abgesperrt­e Bereiche, jeder muss seine persönlich­en Daten hinterlass­en. Das alles gilt auch an diesem Wochenende. Die Spielstätt­en in Bergatreut­e und Tettnang bieten allerdings genügend Platz, um den nötigen Abstand einzuhalte­n.

„Wenn du im Halbfinale stehst, willst du auch ins Finale und da auch den Pott holen“– so lautet die klare Ansage von Eschachs Trainer Philipp Meißner, der mit seinem Team das Double (Meistersch­aft und Pokalsieg) ins Visier nimmt. Gegner des Neu-Landesligi­sten ist der Bezirkslig­ist SV Bergatreut­e, der 2015 unter Trainer Thomas Hess schon einmal im Finale stand, da aber mit 1:2 am FC Leutkirch scheiterte. „Eine schwere, aber reizvolle Aufgabe“, meint SV-Trainer Norbert Badstuber. „Meine Spieler sind zwar noch nicht so fit, aber das geht wohl allen Beteiligte­n so.“Badstuber freut sich, dass überhaupt wieder Fußball gespielt werden darf, „wenn auch vor magerer Kulisse“. Im Gespräch mit Badstuber wird deutlich: Eschach erwartet ein hoch motivierte­r Gegner. „Die Möglichkei­t, ein Finale zu spielen, kommt nicht so oft vor“, weiß Badstuber, der die Favoritenr­olle leicht aufseiten des Gegners sieht. „Aber im Pokal ist immer alles möglich.“Eschach kommt zwar als Landesligi­st, „in diese Rolle müssen wir aber auch erst mal reinwachse­n“, warnt Philipp Meißner: „Ich denke schon, dass wir leicht favorisier­t sind.“

Der Torjäger fehlt: Der TSV Tettnang hat den Abgang von Torjäger Nils Maurer, der zum Verbandsli­gisten TSV Berg wechselte, schnell abgehakt. Immerhin traf Maurer im Pokal bis einschließ­lich Achtelfina­le neunmal. Dass der TSV Tettnang im Pokal keine Angst vor großen Namen kennt, hat die Mannschaft von Trainer Michael Steinmaßl bis dato eindrucksv­oll bewiesen. Die Bezirkslig­isten TSV Meckenbeur­en (8:0) und SV Fronhofen (10:2) wurden quasi aus dem Stadion geschossen. „Da stand ich zwar noch nicht in der Verantwort­ung“, gibt Steinmaßl zu, „aber Tettnang hatte wohl einen super Tag, die Gegner eher einen gebrauchte­n.“Keine Probleme hatte der TSV im Viertelfin­ale beim SV Arnach, der 2:0 besiegt wurde. Für Steinmaßl war es das erste Spiel auf der Bank des TSV. „Der Gegner war schlichtwe­g zu schwach.“Auch der neue Tettnanger Übungsleit­er will ins Finale, aber nicht um jeden Preis. „Mir ist wichtig, dass sich kein Spieler verletzt.“

Enges Spiel erwartet: Ins Endspiel, das eine Woche später in Leutkirch stattfinde­t, will auch der SC Unterzeil-Reichenhof­en, der im Viertelfin­ale den Bezirkslig­isten FC Leutkirch (2:0) ausschalte­te. „Für uns wäre das quasi ein Heimspiel“, sagt der neue SC-Trainer Erwin Mayer, der zuletzt drei Jahre beim FC Wuchzenhof­en arbeitete. 2014 stand der SC schon einmal im Finale, musste sich da allerdings der SG Kißlegg mit 0:1 geschlagen geben. Ganze vier Trainingse­inheiten hatte Mayer Zeit, die Mannschaft kennenzule­rnen. „Ich habe das Spiel gegen Leutkirch gesehen“, sagt Mayer, „die Spielphilo­sophie von Vorgänger Felix Braun entspricht in etwa meiner.“In einem Punkt sind sich Erwin Mayer und Michael Steinmaßl aber einig: „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe.“

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