Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Feuerwehrmann verhindert Schlimmeres
WANGEN (bee) - Was wäre passiert, wenn...? Diese Frage stellt sich auch nach dem Küchenbrand am Donnerstagabend in der Wangener Altstadt mit einer schwer verletzten Person und etwa 3000 Euro Sachschaden. Also: Was hätte passieren können, wenn nicht zufällig ein Feuerwehrmann vorbeigekommen wäre und das Feuer wirkungsvoll bekämpft hätte?
Es war am Donnerstag gegen 8.30 Uhr, als eine heftige Explosion die Bewohner am Ende der Langen Gasse erschütterte. Laut Polizei hatte in einem Wohnhaus in der Nähe des Argenufers eine Frau – wie schon öfters – in ihrer Küche mit einer handelsüblichen Lötlampe ein Hühnchen abgeflammt. Als sie bei brennender Lampe die Gaskartusche wechselte, explodierte diese. Dabei trug die 52-Jährige so schwere Verbrennungen davon, dass sie von den Rettungskräften später in eine Spezialklinik eingeliefert werden musste.
Glück im Unglück war es, dass während des Unfalls ein Feuerwehrmann zufällig vorbei kam und der Frau, die zu diesem Zeitpunkt alleine in der Wohnung im ersten Stock war, beiseite stand. Er schnappte sich einen Feuerlöscher und bekämpfte erfolgreich die Flammen in der Küche. Als wenig später die zuvor alarmierte Wangener Feuerwehr mit einem ganzen Löschzug eintraf, war der Küchenbrand im Großen und Ganzen bereits gelöscht, die Frau wurde vom Rettungsdienst, der mit insgesamt 14 Einsatzkräften vor Ort war, bereits außerhalb des Gebäudes erstversorgt.
Wangens Kommandant Christoph Bock kannte den anscheinend fremden Feuerwehrmann nicht, aber lobte seinen Einsatz: „Es war gut, was er gemacht hat.“Die verbrannte Dunstabzugshaube und die angebrannten Hängeschränke brachte die Wangener Wehr nach draußen und löschte sie dort vollends ab, um einen Wasserschaden in der Wohnung zu vermeiden. „Wenn man so will, ein Totalschaden“, so Bock. Nach etwa einer Stunde konnte die Wangener Wehr wieder abrücken. Am Morgen danach, stapelte sich der verkohlte „Sperrmüll“samt Feuerlöscher noch im Torbogen des Gebäudes.
Was gewesen wäre, wenn nicht zufällig der besagte, unbekannte Feuerwehrmann zur Stelle gewesen wäre – man mag es sich angesichts der Altstadthäuser ringsherum gar nicht ausdenken. Die Polizei drückt es eher sachlich aus: „Keine Frage: wenn es länger gebrannt hätte, wäre auch der Schaden größer gewesen.“