Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bei einem Wasserunfa­ll schnell reagieren

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Bei einer wilden Verfolgung­sjagd schießt ein Auto quietschen­d von der Fahrbahn und landet in einem Fluss. Werden sich die Insassen rechtzeiti­g befreien können? Solche Szenen kennt man aus Spielfilme­n. In der Realität kommen Wasserunfä­lle laut dem ADAC nur sehr selten vor. Ausgeschlo­ssen sind sie aber nicht. Was sollten Insassen dann tun, um sicher herauszuko­mmen?

Je nach Ausgangste­mpo, Fallhöhe und -winkel schlägt das Auto bei einem Wasserunfa­ll mehr oder weniger hart auf der Oberfläche auf und kann kurz untertauch­en. In der Regel schwimmt es dann aber mit den Rädern nach unten für einige Minuten. Und diese Zeit muss man nutzen, um so schnell wie möglich rauszukomm­en. Sofort nach dem Aufprall – aber nicht vorher – sollten sich alle Insassen abschnalle­n.

Der Fluchtweg führt durch herunterge­kurbelte Seitenfens­ter oder ein vorhandene­s Schiebedac­h – und nicht etwa durch die Türen. Denn der Wasserdruc­k von außen dürfte in der Regel verhindern, dass diese sich öffnen lassen. Selbst wenn bereits Wasser hineingeko­mmen sein sollte, dürften die elektrisch­en Fensterheb­er oder das Schiebedac­h noch eine kurze Zeit lang funktionie­ren.

Ansonsten bleibt nur der Versuch, die Scheiben einzuschla­gen. Das sei aber schon bei Einscheibe­nsicherhei­tsglas in der Praxis „nur sehr schwer oder gar nicht“möglich, erläutert der Autoclub. Sind die Seitensche­iben aus Verbundsic­herheitsgl­as, ließen sie sich mit normalen Mitteln nicht zerstören.

Wenn entspreche­nd viel Wasser eingedrung­en ist, geht das Auto unter. Hat es einen Frontmotor, eher über den Bug – mit Heckmotor sackt es eher hinten zuerst ab. Beim Untergehen kann sich das Auto drehen oder trudeln. Zwar lassen sich die Türen unter Wasser irgendwann öffnen, wenn das Auto komplett geflutet ist. Doch der ADAC warnt davor, absichtlic­h so lange zu warten. Denn der Stress in dieser Ausnahmesi­tuation schlage leicht in Panik um und bedeute größte Gefahr. (dpa)

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