Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Tiefgarage steht zum Verkauf
Weingarten will Standort in der Heinrich-Schatz-Straße an Meistbietenden verkaufen
WEINGARTEN - Die Pläne der Stadt Weingarten, die Tiefgarage in der Heinrich-Schatz-Straße zu verkaufen, werden konkreter. Das Ergebnis des Verkehrswertgutachtens liegt nun vor, die Tiefgarage soll nun mit dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom Montag an den Höchstbietenden verkauft werden. Wie viel die Garage wert ist, wurde der Öffentlichkeit nicht bekannt gegeben.
In seiner Sitzung im Januar dieses Jahres hatte der Gemeinderat dem Antrag der Stadt, einen Verkauf zu prüfen, zugestimmt. Der Grund für den Verkauf sind die hohen Sanierungskosten. Laut Sitzungsvorlage habe eine betontechnische Untersuchung aus den Jahren 2015 und 2016 ergeben, dass Stützen und die Decke beschädigt seien. Den Kostenpunkt für die Sanierung bezifferte eine Ingenieurgesellschaft zwischen 1,5 und 2,2 Millionen Euro. Geplant war die Sanierung für 2021. Die Tiefgarage besteht aus vier Ebenen und verfügt über 96 Stellplätze.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen, Parkgebühren in Weingartens Tiefgaragen einzuführen (SZ berichtete). Demnach müssen die Nutzer der Tiefgaragen im Stadtgarten, unter dem Postplatz und in der HeinrichSchatz-Straße montags bis freitags in der Zeit zwischen 9 und 18 Uhr einen Euro pro Stunde bezahlen. Bisher war das Parken hier kostenfrei. Begründet wurde die Maßnahme mit der finanziell angespannte Lage der
Stadt, die sich davon Mehreinnahmen von jährlich 78 000 Euro versprochen hat.
Wie nun bekannt gegeben wurde, liegen die Einnahmen der unteren Ebene der Tiefgarage in der Heinrich-Schatz-Straße bei circa 24 000 Euro pro Jahr. 30 Stellplätze in den oberen drei Etagen sind bisher als „Blaue Zone“ausgewiesen, Parken mit Parkscheibe für zweieinhalb Stunden sei hier kostenlos möglich.
Der Verkauf der Tiefgarage wurde auch mit der schlechten Wirtschaftlichkeit begründet. Die zukünftigen Ausgaben lägen erheblich über den Einnahmemöglichkeiten. Zudem verwies die Stadt auf das gerade entstehende neue Stadtviertel „Martinshöfe“. Ein Verkauf sei wirtschaftlich sinnvoll.