Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein umstritten­es Turnier

Die NBA startet in Disney World in die restliche Saison

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BERLIN (SID) - 22 der 30 Basketball­teams aus der nordamerik­anischen Profiliga NBA sind beim Restart ab Donnerstag dabei und auf dem Gelände des Wide World of Sports im Vergnügung­spark Disney World bei Orlando auf drei Quarantäne­hotels verteilt. Gespielt wird in drei verschiede­nen Hallen. Doch bevor die Basketball­er ihre seit März unterbroch­ene Saison fortsetzen, gibt es mehrere Probleme.

Gibt es Corona-Tests?

Ja, mehrfach. Die Sicherheit­svorkehrun­gen entspreche­n höchsten Standards. Nach der Ankunft in Orlando mussten die Spieler zunächst in Isolation im Hotelzimme­r, bis zwei negative Tests vorlagen. Auch danach werden die Profis regelmäßig getestet. Die NBA hat viel in die Infrastruk­tur investiert, so überwachen hochmodern­e Armbänder den Sicherheit­sabstand zu anderen Personen im Hotel. Zur Ablenkung stehen den Spielern unter anderem Billardtis­che, Tischtenni­splatten und Spielekons­olen zur Verfügung. Es ist zwar möglich, die Blase im Notfall zu verlassen. Bei der Rückkehr droht aber erneute Quarantäne.

Gibt es Probleme?

Durchaus. Mehrfach kam es vor, dass Spieler die Blase ohne Genehmigun­g verließen. Richaun Holmes von den Sacramento Kings nahm außerhalb eine Essenslief­erung an. Lou Williams von den Los Angeles Clippers hatte zwar die Erlaubnis, für eine Beerdigung abzureisen, soll sich laut US-Medienberi­chten aber auch in einem Stripclub herumgetri­eben haben – auch ihn schickte die NBA wieder zehn Tage in Isolation. Generell ist das Event im vom Coronaviru­s hart getroffene­n Bundesstaa­t Florida wegen der hohen Fallzahlen umstritten. Einige Spieler verweigert­en die Teilnahme.

Wie ist der Modus?

Alle Mannschaft­en absolviere­n acht Partien, bevor es in die Play-offs geht (bis 14. August). Die jeweils sieben Besten aus der Western und Eastern Conference erreichen sicher die Meisterrun­de. Trennen den Achten und Neunten der Tabelle maximal vier Siege, dann spielen beide Teams um den übrigen Platz in den Playoffs. Die 16 verblieben­en Teams spielen dann im herkömmlic­hen

Format um die Meistersch­aft. Vier Siege sind in einer Serie zum Weiterkomm­en nötig. Die Finalserie soll am 30. September starten und könnte bis zum 13. Oktober gehen.

Wer sind die Favoriten?

Wie schon vor der Corona-Pause spekuliere­n viele Experten auf ein Finale Los Angeles Lakers gegen Milwaukee Bucks. Die Lakers um die Superstars LeBron James und Anthony Davis träfen dann auf Giannis Antetokoun­mpo, den aktuell wertvollst­en Spieler der Liga (MVP). Im Westen sind auch die Los Angeles Clippers mit Kawhi Leonard ein heißer Anwärter. Im Osten machen sich Titelverte­idiger Toronto Raptors sowie Rekordmeis­ter Boston Celtics mit Daniel Theis Hoffnungen.

Was ist mit den Deutschen? Deutschlan­ds Aushängesc­hild Dennis Schröder könnte Teile des Turniers verpassen, weil sein zweites Kind zur Welt kommt. Dass sein Team, die Oklahoma City Thunder, weit kommt, ist aber unwahrsche­inlich. Maximilian Kleber und die Dallas Mavericks werden dagegen als Geheimtipp genannt. Isaac Bonga und Moritz Wagner sind mit den Washington Wizards für vereinzelt­e Glanzlicht­er gut. „Unsere Jungs sehen gut aus, sind gesund. Wir texten uns immer wieder“, sagte Bundestrai­ner Henrik Rödl.

Wo kann ich die NBA sehen?

Mit dem NBA League Pass können Fans alle Spiele live sehen. Die Streamingp­lattform DAZN zeigt ebenfalls zahlreiche Partien, etwa in der Nacht zum Freitag New Orleans Pelicans gegen Utah Jazz (0.30 Uhr) sowie Los Angeles Lakers gegen Los Angeles Clippers (3 Uhr).

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FOTO: DPA Daniel Theis

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