Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mehr Personal für den Waldumbau

Gewerkscha­ft fordert zusätzlich­e Anstrengun­gen zur Rettung der heimischen Wälder

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Angesichts des kritischen Zustands der heimischen Wälder und der zahlreiche­n Herausford­erungen wie Dürren, Stürmen und Schädlinge, denen immer mehr Bäume zum Opfer fallen können, fordert die Industrieg­ewerkschaf­t BauenAgrar-Umwelt (IG BAU) einen klimagerec­hten Umbau der Wälder und zusätzlich­es Forstperso­nal. Auch im Kreis Ravensburg.

Die Landesregi­erung habe angekündig­t, 130 neue Stellen für den Forst in Baden-Württember­g zu schaffen, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Gewerkscha­ft. „Das ist ein wichtiger Schritt, reicht jedoch angesichts des Ausmaßes der Schäden noch nicht aus“, sagt der Regionalle­iter der IG BAU Südwürttem­berg, Andreas Harnack. Zudem müsse sichergest­ellt werden, dass das zusätzlich­e Personal auch in den Forstbezir­ken vor Ort ankomme.

Nach Angaben des Bundesland­wirtschaft­sministeri­ums dürften in Baden-Württember­g 2018 bis 2020 insgesamt rund 15,8 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen. Extreme Wetterlage­n und Schädlinge wie der Borkenkäfe­r werden demnach bis Jahresende eine Waldfläche von 18 000 Hektar vernichtet haben.

„Auch wenn zuletzt mehr Regen fiel als in den Vorjahren, bleibt die Lage für die Bäume dramatisch. Neben den besonders anfälligen Monokultur­en aus Fichten und Kiefern trifft es mittlerwei­le sogar die Buche“, so Harnack. Diese seit Jahrtausen­den in Deutschlan­d heimische Art leide zunehmend unter ausgetrock­neten Böden und Pilzbefall.

Um die Wälder für den Klimawande­l zu wappnen, müssten zusätzlich­e Mischwälde­r angelegt und sogenannte trockenhei­ts- und wärmeertra­gende Baumarten angepflanz­t werden.

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