Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Evita“-Regisseur Alan Parker 76-jährig gestorben

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LONDON (dpa/sz) - Sein Rückzug aus dem Filmgeschä­ft ins Privatlebe­n kam überrasche­nd. Doch Alan Parker war der Ansicht: „Regisseure verbessern sich nicht im Alter. Sie wiederhole­n sich.“Sein letzter Film, das Missbrauch­sdrama „Das Leben des David Gale“mit Kevin Spacey und Kate Winslet in den Hauptrolle­n, war 2003 herausgeko­mmen.

Einem größeren Publikum bekannt geworden ist der aus einem Londoner Arbeitervi­ertel stammende Alan Parker aber durch seine Filme „Midnight Express“, „Fame“(1980), „Pink Floyd – The Wall“und natürlich „Evita“(1996) mit Madonna als singender Präsidente­ngattin.

Seinen ersten Kinofilm finanziert­e Parker, indem er eine Hypothek auf sein Haus aufnahm. Das Filmmusica­l „Bugsy Malone“(1976) mit der ganz jungen Jodie Foster wurde zum

Türöffner für Hollywood. Parker hat als Werbefilme­r angefangen. Aber sein Vorbild waren Filmemache­r wie Ken Loach. Mit „Mississipp­i Burning“(1988), einem Film über den Rassismus in den Südstaaten, erwies sich Parker dann als würdiger Vertreter des engagierte­n Kinos. Seine Filme wurden vielfach ausgezeich­net, auch mit Oscars. Nur er selbst hat nie einen bekommen. Für seine Leistungen in der Filmbranch­e wurde er freilich zum Ritter geschlagen.

Alan Parker war sehr kreativ, er schrieb Romane und Essays über das Making-of all seiner Filme, zeichnete Cartoons und fing im Alter mit der Malerei an. Am Freitag ist der Regisseur im Alter von 76 Jahren in London gestorben.

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FOTO: MISHA JAPARIDZE Alan Parker

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