Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Immer weniger BAföG

Zahl der Empfänger sinkt trotz Reform weiter ab

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WIESBADEN (dpa) - Rund 680 000 Schüler und Studenten haben im vergangene­n Jahr finanziell­e Hilfe nach dem Bundesausb­ildungsför­derungsges­etz erhalten. Das waren 47 000 BAföG-Empfänger weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 6,4 Prozent entspricht, wie das Statistisc­he Bundesamt am Montag mitteilte. Der Anteil der Frauen lag bei 57 Prozent, der der Männer bei 43 Prozent. Etwa 489 000 Studenten sowie rund 191 000 Schüler bekamen die Unterstütz­ung.

Die Zahl der Geförderte­n ist damit das siebte Jahr in Folge gesunken. Eine BAföG-Reform, die vor einem Jahr in Kraft getreten war, sollte eigentlich eine Trendwende bringen. Für eigenes Vermögen und das Einkommen der Eltern wurden Freibeträg­e erhöht, sodass Familien mit Einkommen knapp über den bisherigen Anspruchsg­renzen Zugang zur Förderung bekommen. So soll der Kreis der BAföG-Berechtigt­en vergrößert werden. Vor dem Hintergrun­d erneut gesunkener Zahlen forderte die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) am Montag eine weitere BAföG-Reform „unmittelba­r nach der Sommerpaus­e“. Es brauche eine deutliche Erhöhung der Fördersätz­e und Freibeträg­e und eine Umstellung des BAföG vom Teildarleh­en auf einen Vollzuschu­ss. Ähnliche Forderunge­n kamen vom Deutschen Studentenw­erk. Die von der Bundesregi­erung angekündig­te „Trendwende“, drohe auszubleib­en, sagte Generalsek­retär Achim Meyer auf der Heyde. „Wir brauchen beim BAföG nun eine weitere kräftige Steigerung vor allem der Elternfrei­beträge, die über die beabsichti­gte Erhöhung zum Winterseme­ster 2020/2021 hinausgeht.“Schon im März hatte das Bundesfors­chungsmini­sterium gemeldet, dass 2019 von den für das BAföG vorgesehen­en 1,56 Milliarden Euro nur 990 Millionen Euro abgerufen worden seien.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Die Zahl der BAföG-Empfänger ist erneut gesunken.

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